Kaptain Kaizen kommen aus Mannheim. Die vier älteren Herren sehen etwas aus wie Hipster mit Alternative Touch und spielen deutschsprachigen Punk. Dieses Zehn Song Album ist bereits ihr dritter Longplayer. Bis jetzt ist mir die Band völligst unbekannt. Nach mehrmaligem Durchhören muss ich feststellen, dass ich wenig verpasst habe. Die Scheibe bewegt sich irgendwo im Nirvana von Deutschpunk mit Anleihen der Hamburger Schule, also etwas zu verkopfter Studentenpunk mit pseudointellektuellem Anspruch und einem Anflug von alten halb-experimentellen Sachen die eher unter Independent / Alternative zu verbuchen sind. Immergleiche Sound- und Songstrukturen mit dem immergleichen Gitarren-Gedudel und einer etwas nervigen Stimme machen das sehr schnell langweilig.

Dazu kommt mir alles trotz guten textlichen Ansätzen etwas zu weinerlich rum. Ich kann dem Ganzen echt wenig abgewinnen. Ist wohl eher etwas für Endvierziger in der Bewältigungsphase ihrer Midlifecrisis, die plötzlich feststellen das sie aus Familien- und Karrieregründen spätestens in den Neunzigern den Faden verloren haben und verzweifelt versuchen, irgendetwas nachzuholen. Ob die Jungs beim Track „Täubcheshöhle“ wohl über sich selbst sinnieren?

Nicht Fisch, nicht Fleisch, nicht vegan und für mich auch deutlich zu wenig Punk. Mehr wiewohlwollend, eine knappe Durchschnittsbewertung ist hier beim besten Willen nicht drin. Diese Songs fallen bei mir unter brauche ich echt nicht, kurz vor ab auf die Recyclinganlage. Man möchte der Band gerne zurufen, mit dem Heulen aufzuhören. Sie durften früher bestimmt nie in Mannheim ins JuZ Piranha oder alleine in die Punkerkneipen im Jungbusch, haha.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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