WOLF PRAYER - SPELL OF THE CRIMSON EYE

Label: | BARHILL |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 37:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Dass ein Longplayer mit einem Intro beginnt, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn das Album allerdings mit einem gut viereinhalbminütigen Instrumentalstück startet, dann kommt das schon nicht so häufig vor. Mit “Interludium Nebulae” haben Wolf Prayer genauso ein Stück geschaffen, dass sich stilistisch irgendwo zwischen schnarrendem Gitarren und Post-Rock einsortiert und dabei ein wenig an die Songs von The Hu erinnert. Im weiteren Verlauf ist der Titel “Spell Of The Crimson Eye” Programm. Das dritte Werk der Saarpfälzer erweckt tatsächlich den Eindruck direkt dabei zu sein, wenn Flüche gewoben werben. Wolf Prayer kreieren atmosphärische Sound-Teppiche, die man beinahe als ätherisch bezeichnen könnte. Während die Gitarre dabei das dominanteste Instrument ist, rückt der Gesang stellenweise beinahe schon in den Hintergrund.
Insgesamt erwecken die sieben Songs einen eher entspannten Eindruck, jedoch gibt es wie beispielsweise bei “Desire” immer wieder Momente, wo das Riff des Refrains die Atmosphäre durchbricht. Das experimentell angehauchte “Oblivion” erinnert dagegen sehr an die frühen Werke von Pink Floyd, während das fast neun Minuten lange epische Finale “The Devil Told Me So” eine Düsternis à la Black Sabbath zelebriert. Mit “Luna”, einer Hommage an das Apollo-Programm der NASA begibt sich das Trio zwischen wabernden Riffs und verhalten Klängen ins Weltall und man wird das Gefühl nicht los, dass mit dem Crimson Eye entweder ein Blutmond oder der Mars gemeint sein könnte. Den Bann erschaffen Wolf Prayer dabei aber in jedem Fall.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Axel Brand