BLUTGOTT - DRACUL DRAKORGOTH

Label: | MASSACRE |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 112:33 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Bei Blutgott bin ich mittlerweile immer schnell genervt, und das hat so seine Gründe. Es ist kein Problem, alle ein-zwei Jahre mal ein neues Album hinzulegen. Aber muss es immer gleich in dreifacher Ausführung sein? Hier gibt es wieder zehn Songs, aber eigentlich sind es dreißig, die unter dem Projektnamen Blutgott laufen. Wie das kommt? Mr. Debauchery, bürgerlich Thomas Gurrath, sieht in seinen Songs so viel Potenzial, dass er alle Tracks mit drei verschiedenen Gesangsstilen aufnimmt. Und für jeden Gesangsstil gibt es einen anderen Bandnamen. Alles zusammen nennt er die Trinity Of Blood Gods. CD 1 läuft unter Debauchery und gefällt mir auch am besten. Es gibt coolen, groovigen, fast rockigen Death Metal, den man wohl am besten mit Six Feet Under oder Jungle Rot vergleichen kann. So weit, so gut. Wer noch nicht genug hat, kann das Ganze dann noch zweimal hören.
CD 2 läuft unter dem Namen Balgeroth. Der Gesang ist etwas Black Metal-lastiger (obwohl es auch hier Growls gibt). Die Texte sind allerdings auf Deutsch verfasst. Was ich auf den vorherigen Releases noch zum Fremdschämen fand, geht hier über weite Strecken sogar. Trotzdem frage ich mich, welchen Sinn das genau macht (außer Spaß am Experimentieren an der eigenen Musik vielleicht). Auf CD 3 gibt es das Album dann als Blood God zwar wieder auf Englisch, dieses Mal allerdings eher Hard Rock orientiert und mit Gesang, der stellenweise an Udo Dirkschneider erinnert. Dieser klingt jedoch häufig etwas unbeholfen. Dabei ist die Musik an sich schon recht geil. Aus einem kurzweiligen, unter vierzig Minuten liegenden, coolen Debauchery-Album wird somit in dreifacher Ausführung eine fast zweistündige, anstrengende Angelegenheit, was schade ist, denn Potenzial ist ohne Zweifel da.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller