OCCULT WITCHES - SORROW´S PYRE


Label:BLACK THRONE
Jahr:2024
Running Time:48:11
Kategorie:
 

Occult Witches sind eine Band aus Sherbrooke in der kanadischen Provinz Quebec. Und sie spielen 70er Jahre Hard Rock. Diesen kombinieren sie mit Blues und barocker Klassik. Somit dürfte die Formation ein einmaliges Sound-Gefüge erstellen. Wie leider häufig üblich, verschweigt der Pressetext das Gründungsdatum. Einen Anhaltspunkt liefert Facebook. Der erste Beitrag datiert auf den 23. April 2021. In diesem wird die Veröffentlichung des Album-Debüts „Morning Walk“ für den 30. April angekündigt. Seitdem hat die Truppe jedes Jahr ein neues Album veröffentlicht. „Sorrow´s Pyre“ ist somit bereits das vierte Werk. Obwohl wir hier ein Retro Hard Rock Album hören, geht es nicht ohne ein „Intro“. Diese zweiundvierzig Sekunden Geräusche empfinde ich als überflüssig. Der Eröffnungssong „Malice“ startet ruhig.

Hervorzuheben ist die soulige Stimme von Vanessa San Martin. Aber kurze Zeit darauf setzen stark verzerrte Gitarren ein, sowohl Riffs als auch Melodiebögen. Dabei wird Fahrt aufgenommen. Und typisch für Rock der Siebziger gibt es ein ausgeprägtes Gitarren-Solo. Auch bei „Tumbling Through The Dark“ dominieren die elektrisch verzerrten Gitarren. Für mich das Highlight ist „Faustian Bargain“. Zunächst hören wir eine klassische Blues Rock Ballade, bei der der Gesang von Vanessa von ruhiger Gitarre und Schlagzeug unterlegt wird. Aber die Kanadier können wohl nicht durchgängig balladesk. Schon bald treiben die Klampfen so richtig an. Danach geht es zurück in den besinnlichen Bereich. Ein großartiges Axt-Solo beendet den Song. Bei „Flesh And Bones“ geht es von Beginn an voll zur Sache. Schlagzeug und Gitarre treiben an.

Lediglich bei den bluesigen Gesangs-Passagen wird das Tempo etwas zurückgenommen. „Interlude In E-Flat Minor“ ist ein ruhiges, instrumentales Zwischenspiel, allerdings mit etwas mehr als drei Minuten Spielzeit. Bass und akustische Six-String dominieren hier. Im zweiten Teil ist eine wunderschöne Gitarren-Melodieführung zu hören. „The Fool“ ist dann wieder klassischer Blues Rock, Gitarrengetrieben und dominiert von den charismatischen Vocals. „Sorrow“ startet ruhig mit Saiteninstrument und Drums. Sobald die Stimme einsetzt, bewegt sich der Song im Midtempo-Bereich. Der Ausklang ist mit „Bluesman (Sunrise Cocaine)“ zeitloser Rhythm and Blues.

Sängerin Vanessa San Martin ist ganz klar das Aushängeschild. Aber ohne die Leistung ihrer Mitstreiter geht es natürlich nicht. Diese sorgen für einen soliden Blues Rock Unterbau auf „Sorrow’s Pyre“. Hier wird der Sound der Siebziger Jahre regelrecht zelebriert. Für jemanden wie mich, der in dieser Zeit aufgewachsen ist, sind das angenehme Erinnerungen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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