Obwohl bereits seit Ende der Achtziger Jahre aktiv, veröffentlichen Voice mit „Holy Or Damned“ erst ihren sechsten Langdreher. In der Bandgeschichte gab es immer wieder längere Pausen, die wegen der fehlenden Konstanz wohl eine größere Karriere gekostet haben. An der Musik kann das jedenfalls nicht liegen. Schließlich bietet „Holy Or Damned“ langjährigen Hörern genau das, was sie erwarten konnten. In der Schnittmenge von knackigem Hard Rock und melodischem Heavy Metal fühlt sich das Quintett offensichtlich am wohlsten. Das ist zwar nicht allzu innovativ, aber jederzeit gekonnt und routiniert. Die elf Songs, von denen allerdings drei nicht auf der Vinyl-Version enthalten sind, bieten eine gelungene Balance zwischen eher einfachen Stücken mit eingängigen Refrains und anspruchsvolleren Tracks, die sich erst nach mehreren Durchläufen richtig entfalten.

Das große Plus der Truppe aus Markneukirchen ist der großartige Gesang von Oliver Glas, der seine Texte mit viel Pathos und Dramatik vorträgt, es dabei aber nicht übertreibt. Diese sind breitgefächert und handeln von verschiedenen, düsteren, meist gesellschaftskritischen, Themen, aber auch von Piraten und Entdeckern. Alles in Allem also eine runde und grundsolide Scheibe, mit der man sich hoffentlich auch neuere Hörerkreise erschließen kann.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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