Kryptos sind eine dieser Kapellen, denen man ihre Herkunft nicht anhört. Obwohl die Herren aus Indien stammen, fehlen irgendwelche musikalischen Hinweise hierauf komplett. Ich finde das ein schade, denn vielleicht hätte sich die Truppe dadurch ein Alleinstellungsmerkmal oder zumindest einen Exotenbonus verschaffen können. Vielmehr hat man sich dem leicht thrashig angehauchten Heavy Metal der Achtziger Jahre verschrieben. Hier wird grundsolide mit messerscharfen Riffs und schneidenden Vocals gearbeitet, was das Ganze aber auch etwas vorhersehbar macht, weil es ein wenig an Abwechslung fehlt.

Andererseits kann vielleicht genau deshalb auch jeder Fan traditionellen Heavy Metals hier bedenkenlos zugreifen. Der Sound ist gerade rumpelig genug, um niemanden zu verschrecken, aber trotzdem den entsprechenden Retro-Charme zu repräsentieren. Mit „Decimator“ werden Kryptos die Metal-Welt nicht revolutionieren, jedoch ihre Anhänger finden und begeistern können. Vor allem live dürfte dieses Konzept aufgehen. Mir gefällt es jedenfalls recht gut.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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