GRIND - GRACE & MISERY


Label:7 DEGREES / HECATOMBE
Jahr:2024
Running Time:42:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Grind aus Flensburg bringen mit ihrem zweiten Album dreizehn Tracks an den Start. Die fünf Jungs mischen hier munter fräsenden Grindcore mit Death- und Black Metal, Noise, Emo, Hardcore Elementen, Post Punk und auch wenn es seltsam klingt etwas Ambient. Rausgekommen ist ein ziemlich episches Klanggewitter. Alleine das Schlagzeug ballert beeindruckend alles weg. Der zweistimmige Gesang verleiht dem Gemetzel Drive und Tiefe. Die Klampfen weben einen atmosphärischen Teppich über das Ganze und der Bass haut ein paar schöne Löcher hinein. Der Spagat reicht von melodischen Instrumentals, zu epischen Rock Roots auf Speed zu treibenden Death Nummern mit Hardcore und Grind Boost. Mal wütend, mal verzweifelt und emotional, aber eigentlich immer mit reichlich Feuer vorwärts geprügelt. Dabei hat die Band einen ordentlichen Schritt nach vorn gemacht.

Das Konzept, alle technischen Möglichkeiten auf das Maximale auszureizen, ist auf der Scheibe jedenfalls voll aufgegangen. Thematisch dreht sich das weitestgehend und grob zusammengefasst um die verschiedensten Attribute der Menschheit und Zusammenhänge zur Gesellschaft und Natur. Da sind ein paar schön böse Lyrics dabei, die jedem Misanthropen Tränen der Rührung in die Äuglein treiben. Gut gemacht! Obwohl ich dem Ganzen nach Durchlesen des Pressetextes erstmal nicht so recht über den Weg getraut habe, bin ich verdammt überrascht wie beeindruckend Grind hier ein mächtiges Album abliefern das mich sofort begeistert.

Hammergeil und sehr abwechslungsreich jagt hier ein Brett das andere. Ungemein mitnehmend, habe ich so in keinster weise erwartet. Weit weg von allen Genre typischen Attitüden ist der Sound absolut eigenständig und nimmt mich voll mit. Selten so ein Kraftpaket gehört das alles mühelos wegbläst. Bin ja nicht der allergrößte Grindcore und Death Fan, aber die Flensburger fallen hier so positiv aus jedem Raster, dass ich nur den Hut ziehen kann. Totale Empfehlung! 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek


zurück zur Übersicht