Man lernt doch immer wieder dazu. Bisher dachte ich, dass sich eine Kombination aus Grunge und Progressivem Metal von vornherein verbietet, weil die Grundausrichtungen dieser Stile sich eigentlich widersprechen. Schließlich ist Grunge ja ursprünglich als Gegengewicht zum immer pompöser werdenden Rock und Metal der Achtziger Jahre entstanden. Homecoming schaffen es jedoch beides unter einen Hut zu bringen und zudem noch modernen (Post-) Metal zu integrieren. Fernab allen Schubladendenkens gelingt es den Franzosen, vielseitige Klanggemälde zu erschaffen.

Dabei wird gekonnt mit sich ändernden Stimmungen gearbeitet, die den Hörer auf die akustische Reise mitnehmen, ohne dass Langeweile aufkommt. Hierzu nimmt sich das Quartett ausgiebig Zeit, sodass die sechs überlangen Tracks nicht selten an der Zehn-Minuten-Marke kratzen und diese auch gelegentlich überschreiten. So etwas sollte man definitiv nicht nebenbei hören, sondern sehr aufmerksam und konzentriert sein, so dass sich einem alle Feinheiten erschließen können. Bei mir haben sich die anfänglichen Bedenken jedenfalls komplett zerstreut.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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