BLUE ÖYSTER CULT - GHOST STORIES


Label:FRONTIERS
Jahr:2024
Running Time:41:41
Kategorie: Neuerscheinung
 

Blue Öyster Cult gelten als die Erfinder des ominösen „Heavy Metal-Umlauts", auch wenn sie sich nicht ihre ganze Karriere über in der Metal-Szene tummelten. Von 2001 bis 2020 blieb man sehr lange ohne neue Studio-Veröffentlichung. Dafür erschienen in der Zwischenzeit haufenweise Live-Alben von ihnen, häufig mit Jubiläumsshows, bei denen komplette Frühwerke am Stück gespielt wurden. Bei „Ghost Stories" handelt es sich aber nicht um eine weitere neue Langrille der Amerikaner, sondern um eine Ansammlung alter, bislang unveröffentlichter Stücke, allerdings anscheinend neu eingespielt, denn eine schwankende Sound-Qualität oder nerviges Demo-Rauschen gibt es hier nicht zu bemängeln. Alle Tracks sind zwischen 1978 und 1983 entstanden. Musikalisch klingt auch alles so wie ihre Alben zu dieser Zeit. Blue Öyster Cult schafften es immer, sich selbst neu zu erfinden. Und das ist auch hier zu erkennen. Wie immer punkten die Amis mit ihrem genialen, mehrstimmigen Harmoniegesang.

Ob der an die The Doors-Nummer „Roadhouse Blues" erinnernde Opener „Late Night Street Fight", den Status Quo-mäßigen Boogie-Mitgröler „Cherry", das melancholische „So Supernatural" oder das treibende „Gun": Die Songs klingen vertraut, auch wenn man sie noch nicht kennt. Zwei kennt man aber dennoch: Die beiden Coversongs „We Gotta Get Out Of This Place" (The Animals) und „Kick Out The Jams" (MC5) kannte man bisher nur noch von ihren Live-Alben her. Die damaligen Versionen haben allerdings etwas mehr Dampf. Als hier. Ungewohnt ist das jazzig beginnende „Shot In The Dark". Aber es ist schon faszinierend, dass diese hier dargebotenen übrig gebliebenen Songs eigentlich keinen Deut schlechter sind als die, die es letztendlich auf die regulären Alben geschafft haben. Blue Öyster Cult waren immer schon eine talentierte, innovative Band mit viel Potenzial. Ein schönes Album mit tollem Artwork, das auch glatt als neues, zeitlos klingendes Album der Band durchgehen könnte.  

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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