ANGMODNES - ROT OF THE SOUL


Label:MEUSE MUSIC / TRAGEDY
Jahr:2024
Running Time:55:17
Kategorie: Neuerscheinung
 

Also ehrlich gesagt, die Anonymität in der Besetzungsliste hätte mich fast abgeschreckt, dieses Review zu schreiben. Nur die Anfangsbuchstaben der Namen sind doch etwas wenig. Zum Glück gibt es die Encyclopaedia Metallum, die zumindest etwas Licht ins Dunkel bringt. Die Band stammt aus Utrecht in den Niederlanden und wurde 2013 gegründet. Aber erst 2022 wurde offensichtlich die erste Single „The Figurehead“ veröffentlicht und kurz darauf die EP „The Weight Of Eternity“. Und im März diesen Jahres erschien das Debütalbum „Rot Of The Soul“. „Beneath“ startet mit Keyboards. Ganz ganz ruhig. Eine hohe Frauen-Vokalise ist zu hören. Auch wenn Gitarre, Bass und Schlagzeug hinzukommen, ändert sich nichts. Abgrundtief böse Growls erschallen. Y.S. beherrscht aber auch Clear Vocals. Die gesprochenen oder besser gesagt gehauchten Worte tragen kaum zur Aufhellung des Sounds bei. Elfdreiviertel Minuten Düsternis.

„The Hours“ startet gefälliger mit ruhigen elektrischen Piano-Klängen. Später kommen auch hier die Instrumente brachial, aber ruhig dazu. Und auch hier wechselt Y.S. zwischen bitterbösen Growls und Klargesang. Im Hintergrund gibt es wieder den ätherisch klingenden weiblichen Gesang. Auch die Riff-Gewitter ändern nichts an der Getragenheit des Tunes. Auch bei „Agony Of The Sun“ dominiert zunächst das elektrische Piano. Später, wenn die Rhythmus-Abteilung zuschlägt, wird es aber etwas schneller. Aber nur etwas. „Stagnant“ ist dann ein „Ausreißer“, zumindest was die Länge betrifft. Mit nur 8:49 Minuten Spielzeit deutlich kürzer als die anderen vier Tracks. Wie zuvor durch elektrische Piano eingeleitet.

Der Titelsong „Rot Of The Soul“ ist zugleich auch der längste Beitrag auf dem Release. Zunächst sind cleane Gitarren zu hören. Sollte dieser Song einen positiveren Charakter haben? Weit gefehlt. Spätestens wenn die Instrumente und die Growls einsetzen, macht sich erneut Düsternis breit. Daran kann auch der Klargesang wenig ändern. Fünf Nummern bei einer Spielzeit von etwas mehr als fünfundfünfzig Minuten? Da wird klar, dass sie alle massive Überlänge haben. Auf „Rot Of The Soul“ gibt es nur ein einziges Lied, das nicht die Zehnminutenmarke überschreitet. Und jeder einzelne kratzt am Funeral Doom. Entweder man mag das oder eben nicht. Ich zähle mich ganz klar zur ersten Kategorie.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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