SOCIAL DISORDER - TIME TO RISE


Label:PRIDE & JOY
Jahr:2024
Running Time:44:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach nur einem Album, „Love 2 Be Hated“ aus dem Jahr 2021, wurde bereits ein Wechsel zu einem anderen Label vollzogen. Kam das Debütwerk von Social Disorder noch bei AFM heraus, sind nun Pride & Joy Music für die Belange des Nachfolgers „Time To Rise“ zuständig. Trotz der grandiosen Musik auf dem ersten Release hat sich anscheinend der gewünschte Erfolg der Melodic Metal Supergroup nicht eingestellt, sonst wäre der Label-Wechsel nicht zu erklären. Prinzipiell sind Social Disorder aber bei der neuen Plattenfirma gut aufgehoben, passen sie doch perfekt vom Stil her dorthin. Social Disorder sind von Anders Rönnblom (Wolfpakk) ins Leben gerufen worden und auch auf dem zweiten Rundling gibt es wieder ein Stelldichein renommierter Musiker, die an den dargebotenen musikalischen Fähigkeiten keinen Zweifel aufkommen lassen. Tracii Guns (ex-L.A. Guns: Lead-/Rhythm Guitar), Rudy Sarzo (Quiet Riot: Bass), Shawn Duncan (L.A. Guns: Drums) sowie die beiden Tastenmänner Dave Stone (ex-Rainbow) und Leif Ehlin (Desert Rain) bürgen alleine schon durch ihre Namen für Qualität.

Der bis dato recht unbekannte Sänger Thomas Nordin, der schon auf dem Erstlingswerk für offene Münder sorgte, schwingt auch diesmal wieder das Mikrofon. Doch trotz aller musikalischen Klasse erreichen die zehn neuen Kompositionen nicht mehr das Niveau des Debüts. Songs wie der Opener-Smasher „Time To Rise“, „Going Blind“ oder „Forged In Fire“ gehen im Uptempo-Stil zwar gut in die Beine, wirken aber ein wenig am Reißbrett entworfen. Klar, der Gesang von Thomas Nordin ist erneut außergewöhnlich gut, die Riffs und Rhythmen über jeden Zweifel erhaben. Aber das Quäntchen Salz in der Suppe, wie noch beim Erstling, fehlt doch nachhörbar. Dabei sind die Tracks keinesfalls weichgespülte Melodic Rock(-Metal) Schmachtfetzen, sondern eher erwachsenenorientierte AOR-Nummern, die in manchen Hard Rock Passagen aber auch an Whitesnake, Vandenberg et cetera erinnern.

„Can’t Get You Out Of My Head“ ist so ein Stück, welches auch Coverdale und Company zur Ehre gereicht hätte. Die mit Mundharmonika aufgesetzte Halb-Ballade „Free Your Spirit“ kann man als nett bezeichnen, taugt auch als Begleitmusik für etwaige Demos auf der Straße, wirkt aber zu konstruiert. Auch die Quoten-Ballade „Dancing In The Rain“ spielt eher im sicheren Fahrwasser, wird aber von der Stimme Herrn Nordins quasi nachveredelt. Ab und zu packt einen ein immenser Groove, mutet manch Chorgesang gar gospelartig an und auch der ein oder andere Soul-Faktor belebt die klassische Melodic Metal Ausrichtung von Social Disorder.

Der Sound des Albums kommt einwandfrei, Björn Englen (Dio Disciples) durfte bei „Going Blind“ als Gast den Bass zupfen und auch das Artwork kann sich sehen lassen. Doch wieder einmal beweist sich, das es schwer ist, ein sensationelles Debütalbum zu toppen. Das gilt somit auch für Social Disorder, wenn auch auf sehr hohem Niveau.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers


zurück zur Übersicht