The Alligator Wine ist eine deutsche Psychedelic Rock Combo, die aus dem ehemaligen Sänger von Lacrimas Profundere, Roberto Vitacca und Thomas Teufel besteht. Die etwas schräge Band gibt es seit 2016. Warum schräg? Weil The Alligator Wine gänzlich auf Gitarren verzichten. Das Fehlen von Riffs an sich ist gar nicht mal so ein großer Kritikpunkt, da viel von den Keyboards ersetzt wird, aber ab und an machen die Jungs Dinge mit ihren Stimmen, die mich einfach direkt dazu verführen die CD mitsamt dem Player in die Sonne zu schießen. Das unsägliche Rumgequietsche beim Opener „Power Of Love“ hat mich fast dazu gebracht, die Skip-Taste mit meinem Finger durch die Anlage zu drücken (ich habe durchgehalten, bin aber circa fünfzehn Jahre gealtert).

Eigentlich sollte ich mich nicht wundern, dass nichts dabei herumkommt, was ich mir anhören mag, wenn der Sänger einer Dark Rock Band sich am Psychedelic Rock versucht,. Nicht dass ich hier mangelnde Qualität anprangern wollte, aber alle Ansätze "Dark" oder "Goth" funktionieren hier nicht. Versteht mich nicht falsch, der Mann kann singen, aber manchmal geht es dermaßen mit ihm durch, dass er ins Falsett geht oder anderweitig kreischig singt (beides steht ihm meiner Meinung nach stimmlich nicht). Wenn die Vocals im bassigen bis mittigen Bereich bleiben, klingen sie ziemlich gut (das muss ich dem Mann ja lassen).

Hier und da hat das Ganze von der Phrasierung und der Rhythmik beim Gesang Tom Waits-artige Vibes . Für Fans von Mister Waits sicher toll, aber ich ertrag das nur schwerlich. Nachträglich muss ich auch anmerken, dass mir die Gitarre doch fehlt und ich den Ansatz nur als Gedankenspiel nachvollziehen kann. Auf Albumlänge kommt halt weder ein richtiges Rock-Feeling auf noch hat das Teil den Wumms, den es haben könnte. Ich bin dann mit Psychedelic für die nächsten Jahre auch erst mal durch.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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