MAEOTIS - A TÁLTOS ÁLMA

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 37:43 |
Kategorie: |
Import |
Im Hause Maeotis hat sich einiges geändert. Die ungarischen Pagan-/Folk Metaller sind von vier Leuten auf zwei Leute geschrumpft. Neben Gründer Viktor Somosköi, der für Gesang, Akustikgitarre, Bass, Maultrommel und schamanische Trommeln zuständig ist, steht im seit neuestem Bence Molnár als Gitarrist zur Verfügung, der das Album auch produziert und gemastert hat. Es scheint sich also nur noch um ein reines Studioprojekt zu handeln. Ebenfalls neu sind die Keyboards, die direkt beim Intro ertönen, das einem Soundtrack zu einem epischen Fantasy Epos gleicht. Danach wird es erstmal ruppig. Beim eigentlichen Opener „Zúgó Nyilak" gibt es sogar Blastbeats und räudigen Gesang. Im Hintergrund gibt es dennoch ein paar seichte Pianoklänge zu vernehmen. Mit „Nap-Fohász" gibt es aber einen Midtempo-Kracher, wie man ihn von den bisherigen beiden EPs der Band (immerhin schon von 2014 und 2015) gewohnt war. Der Gesang ist dabei zwar melodisch, aber immer mit einem rauen Unterton. Die ungarischen Texte klingen genauso obskur wie die dargebotene Musik.
Alles kommt sehr eigenstängig und wigenwillig daher. Schön sind die Gitarrenmelodien, die sich über das gesamte Debüt-Album hinwegziehen. Aber Maeotis bleiben experimentell. So gibt es mit „Erdei Ének" sogar eine folkige Ballade mit Frauengesang und Flöten. Bei dem Doublebass-lastigen Instrumental „Kilencágú Életfa" begibt man sich dagegen fast in Power Metal-Gefilde. Der Titeltrack am Schluss erinnert zu Beginn an die Wikinger-Alben von Bathory, bevor es durch die Violine noch einmal folkiger wird. So richtig wollen sich Maeotis nicht in eine bestimmte Schublade stecken lassen. Auch Vergleiche zu anderen Bands fallen mir schwer, da nur hier und da mal etwas an eine andere Band erinnert, aber niemand wirklich kopiert wird. Die saubere Produktion weiß genauso zu gefallen wie das tolle Fantasy-Artwork, das wie immer von Alex Mihályfi-Tóth (unter anderem Tales Of Evening, Radar und Somewhere In Nowhere) stammt. Das Album ist in Eigenregie als Digipack-CD und als kultiges Tape erschienen. Abgefahren, aber geil!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller