JUTTA WEINHOLD - THE NOVA YEARS (COMING & JUTTA WEINHOLD)

Label: | MIG |
Jahr: | 2024/1976/1978 |
Running Time: | 72:45 |
Kategorie: |
Re-Release |
Nun bin ich erstaunt, da flattert doch tatsächlich ein Digipack mit einem schönen Coverfoto der jungen Jutta Weinhold herein. Tatsächlich habe ich diese beiden Alben, die hier zum ersten Mal digital erhältlich sind, schon seit Jahrzehnten in meiner Vinyl-Sammlung stehen. Auf dem Second Hand Markt bekommt man die Schallplatten auch noch für einen schmalen Taler, allerdings meistens ziemlich runtergerockt. Dadurch macht die CD-Veröffentlichung schon Sinn. So erschien dann 1976 das Debütwerk mit dem Titel „Coming“. Schützenhilfe gab hier kein geringerer als Udo Lindenberg und die Songs wurden vom Panik Orchester eingespielt. Am Mischpult agierte Thomas Kuckuck, der auch Udos Langrillen zu dieser Zeit produzierte. Das Erfrischende daran ist, dass die Musik keine Lindenberg Kopie ist, sondern ihren eigenen Stil hat.
Die zweite Veröffentlichung folgte dann 1978 und wurde von den Musikern von Lucifer's Friend eingespielt. Zusätzlich ist bei dem Track „Be Bop Rock ´n Rollin´“ der leider in 2007 verstorbene Rainer Baumann (ex-Frumpy) an der Gitarre zu hören. Wer Juttas Stimme kennt, ahnt schon, dass hier wunderbare rockige Titel entstanden sind, voller Herzblut und im Stil der damaligen Zeit. Das ist natürlich weit entfernt von ihren späteren Metal-Ambitionen, die sie zuerst mit ihrer Band Zed Yago und bis heute mit Velvet Viper auslebt. Ohne zu übertreiben, darf man sie schließlich als die Erfinderin des Dramatic Metals bezeichnen. Aber zurück zu den hier vorliegenden Liedern. Treibende Rocksongs mit dem Spirit der 70er Jahre, teilweise mit ordentlich Hippie Flair, souligen Elementen und dabei recht eigenständig.
Für mich zählt die Grande Dame der Rockmusik sowieso zu einer der genialsten Stimmen, die unsere Musik Szene jemals bereichert haben. Und bedenkt man mal, wie lange Jutta schon auf der Bühne unterwegs ist, könnte sie durchaus in einem imaginären Triumvirat (das ist zwar eigentlich ein reiner Männerbund) mit Willie Nelson und Keith Richards die dritte Person sein. Für Sammler und Freunde der Lady ein Must-Have, sofern man nicht schon die Originale im Regal stehen hat. Und wer sich für Rockmusik dieser Dekade interessiert, sollte ruhig mal ein Ohr riskieren.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt