Etwas spät schlägt hier die bereits im April 2023 veröffentlichte Debüt-EP des in Los Angeles lebenden Musikers Roe Kapara auf. Geboten werden sieben eingängige Songs, deren Sound sich irgendwo zwischen melodischem Punk-Einfluss, zuckersüßer Popmusik, leicht angegrunchtem Alternative Rock und etwas abgespacten elektronischen Ambient bewegt. Vorgetragen in mitnehmender Singer-Songwritter Manier. Was als Beschreibung erstmal seltsam klingen mag ertönt aber auf anhieb tatsächlich echt gut, bedenkt man den Hintergrund des Scheibchens, bei dem der Künstler inspiriert von Filmen aus den Neunzigern wie "Reservoir Dogs" und "Pulp Fiction", einen eigenen Blick auf modernes Leben kreieren will.

Die Stories drehen sich um Themen wie Klimawandel, gesellschaftliche Gier, Konsumwahnsinn und generell den Blick einer jungen Generation im einundzwanzigsten Jahrhundert auf diese Welt. Von daher ist die Umsetzung gut gelungen. Zugegeben, das Ganze ist schon etwas surrealistisch geprägt, kommt aber an. Sicher nichts, was bei mir öfter laufen wird, aber vieles nimmt einen hier schon irgendwie mit. Manches wirkt dabei etwas traurig, hat jedoch ein paar feine böse Spitzen. Kann man mit melancholischer Grundstimmung an einem verregneten Vormittag träumend aus dem Fenster starrend ganz gut hören.

Note: Keine Wertung
Autor: Frank Billek

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