HEARTS & HAND GRENADES - WHERE I BEGIN

Label: | ECLIPSE |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 35:54 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nachdem die ersten beiden Alben von Hearts & Hand Grenades innerhalb des Jahres 2021 veröffentlicht wurden ("Turning To Ashes" im Januar und "Between The Lines" im November), hat es bis zum dritten Release „Where I Begin“ doch einige Jahre gedauert. Im Januar 2024 ist es nun Zeit für den lang erwarteten Nachfolger der Band aus Buffalo (New York State). Die Konstanz in der Besetzungsliste kann durchaus beeindrucken. Lediglich für den Platz hinter der Schießbude mussten sich die Mannen um die singende Bassistin Stephanie Wlosinski einen neuen Mitstreiter suchen. Allerdings hat Cory Michalski seinen Part aus der Ferne beigesteuert, da er in Arizona lebt. Dort wurde das Album auch abgemischt und gemastert. So kennt man Hearts & Hand Grenades.
Der Opener „Burn (By My Fire)“ enthält die Trademarks der Formation: harte Riffs und die kräftige Stimme von Frontfrau und Bassistin Stephanie Wlosinski. Und ihre Mitstreiter Mike Bress und Kenny Blesy glänzen mit vielen schönen Gitarrenmelodien. Ein rhythmischer Auftakt. Es folgt der Titelsong „Where I Begin“. Auch er bewegt sich im Midtempo-Bereich. Drummer Cory Michalski malträtiert sein Instrument. Und Stephanie wechselt zwischen ruhig und laut. Teilweise schreit sie auch in ihr Mikrophon. Erneut ist ein Gitarren-Solo die Krönung. Bei „Boom“ dominieren kraftvolle Riffs. Bei „Silver“ legen Hearts & Hand Grenades beim Tempo noch einmal zu. Und die Sängerin geht dieses Tempo mit. „Let Me Down“ startet mit akustischen Gitarren. Stephanies Gesang ist wesentlich ruhiger. Eine grandiose Power-Ballade.
„Way Down Low“ bietet dann wieder etwas mehr Tempo. Das Schlagzeug treibt voran, aber auch die Sängerin mit teilweise hektisch wirkenden Gesang. „Better Off Alone“ ist wohl für das Airplay geschaffen, eingängige Melodien, der Gesang begleitet von melodisch wirkenden Riffs. Aber trotz allem kein Mainstream. „I Just Want My Rock“ ist der Song, der mir am wenigsten auf die Veröffentlichung gefällt. Zwar schreit sich Stephanie stellenweise die Seele aus dem Leib. Aber die Rap-Passagen sind so gar nicht mein Fall. Auch wenn dieser Kontrast sicherlich gewollt ist, kann die Truppe damit bei mir nicht punkten. auch nicht von dem Wahnsinns-Gitarren-Solo, dass dann wieder durch Funky Gitarrenklänge heruntergezogen wird. „Anywhere But Here“ entschädigt mich dann wieder. Hier geht es sehr melodisch zu, angetrieben von schnellen Riffs.
Bei „Over Again“ startet Stephanie zunächst mit einer drückenden Basslinie, bevor die Rhythmus-Abteilung wieder zuschlägt. Beim Gesang wird es dann teilweise etwas ruhiger. Abgesehen von „I Just Want My Rock“, welcher aus meiner Sicht ein Ausrutscher ist, haben Hearts & Hand Grenades ein sehr gutes Album abgeliefert. Musikalisch deutlich gereift, haben sie jedoch von der Unbekümmertheit der Vorgänger nichts eingebüßt. Auch in puncto Songwriting zeigen sich die Amerikaner deutlich verbessert. Den bereits genannten Song habe ich bei meiner Bewertung außen vor gelassen.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber