Kann man eine Legende sinnvoll besprechen? Klar, völlig ohne Angst und frei von der Leber weg. Ten Years After gründeten sich schon 1967, also ein Jahr nach meiner Geburt. Die Jungs waren nicht nur bei Woodstock, sondern veröffentlichten bis 1974 insgesamt zehn Alben, die sich millionenfach verkauft haben. Sänger/Gitarrist Alvin Lee verließ 1975 die Band und agierte nur noch solo. Seitdem gab es drei Versuche, die Band wieder zu reformieren. Doch jedesmal zog Alvin von dannen. Also beschloss die Band mit jungem Blut weiterzumachen Sänger/Gitarrist Joe Gooch ist siebenundzwanzig Lenze, passt sich musikalisch aber herrlich an die Band an. Somit sollten die fordernden Fans endlich ruhiger werden, denn "Evolution" ist ein wirklich gelungenes Werk und schon das zweite nach der Reunion vom Jahr 2002.

Ältere Männer brauchen halt mehr Zeit. Das Material bleibt der Band treu mit ihrem klassischen Hard-Rock der 70er-Jahre, und dennoch schafft es der junge Bursche Joe mit seinen blueslastigen Riffs den modernen Touch in die Band zu bringen, ohne störend zu wirken. Das bringt einen sinnvollen Klang in den Country und Blues-beeinflussten Rock der alten Boys. Ob Alvin Lee da noch mitziehen kann, ist fraglich. Mit "Evolution" wird eine Brücke zwischen alten und jungen Fans geschlagen, die sonst nur noch Deep Purple mit Joe Lynn Turner in dieser Form hinbekommen haben.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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