GREEN LUNG - THIS HEATHEN LAND

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 42:19 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Der Londoner Stoner Doom Fünfer Green Lung ist zwar erst seit zarten sieben Jahren aktiv, hat aber bereits drei amtliche Langrillen unter das Stoner Doom hungrige Volk gebracht. Ich sitze hier, wie immer recht spät nach Release im Herbst letzten Jahres, in meinem heimeligen Arbeitszimmer und gönne mir also nun die dritte Veröffentlichung „This Heathen Land“. Wollte man es sich einfach machen, könnte man natürlich darauf hinweisen, wie sehr Green Lung nach Black Sabbath klingen. Wenn ich es mir einfach machen wollte, würde ich aber wohl mit einem Whiskey Cola auf der Couch sitzen und mir irgendeinen simplen Martial Art Film mit Scott Adkins oder wahlweise auch Michael Jai White anschauen anstatt mein Hirn zu strapazieren.
Klar sind da Parallelen bei „The Forest Church“ oder „Mountain Throne“, zu den eben genannten Briten, aber "Maxine" zum Beispiel klingt eher nach Ghost und das ist ja nun mal etwas komplett anderes. Auch nutzen die Burschen gerne mal schaurig-schöne Synthesizer-Intros die an eine Mischung aus Stranger Things und alten Hammer Streifen erinnern. Und auch das ist weit weg von Ozzy Osbourne , Tony Iommy und Konsorten. Also, was macht den Sound der Musiker aus? Jede Menge Groove und extrem viel Melodie sind die Grundkomponenten, Die Riffs von Scott Black unterfüttert mit den fetten Basslines von Joseph Ghast sind sozusagen die Speerspitze.
Jetzt wird es aber erst interessant, denn die Orgel, bedient von John Wright, ist sehr wichtig für den unverkennbaren Sound von Green Lung. Mal nur im Hintergrund das Klanggemisch verdickend und mal als atmosphärischer Bestandteil, das den Riffs in nichts nachsteht. Tom Templars Vocals sind zwar nicht das Wichtigste am Sound, aber seine leicht nölige aber doch umfangreiche Stimme ist ein Bestandteil des Sounds wie ein Tischbein. Klanglich kann man hier bei fast jedem Musiker durchaus von nicht reduzierbarer Komplexität reden, da gefühlt niemand austauschbar ist, ohne den Gesamtsound komplett zu verändern.
Zu guter Letzt haben die Stoner noch „Oceans Of Time“ als letzten Track der Scheibe und ja der Song bezieht sich auf Bram Stoker`s Dracula. Von der Machart erinnert auch dieser sehr an Ghost, nur halt hier und da mit etwas fetteren Riffs. Wer den Mix aus Black Sabbath, Ghost, Doctor Smoke und Wolftooth nicht scheut, der wird hier sicher eine schöne dreiviertel Stunde erleben.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter