Jemek Jemowit ist DJ und Ein-Mann-Band gleichzeitig. Da verwundert es nicht, dass wir es hier mit elektronischer Musik in Reinform zu tun haben. Die Sounds sind für die Tanzfläche entsprechender Szeneclubs geschaffen worden und kommen dort bestimmt auch gut an. Dabei hat das Ganze einen deutlichen Touch in Richtung der achtziger Jahre. Erinnerungen an die große Zeit von Bands wie DAF oder Laibach schießen einem da durch den Kopf. Die einzelnen Tracks wurden mit Hilfe von altem Equipment wie der legendären Groovebox MC-303 aufgenommen, was das Retro-Feeling noch verstärkt. Die Texte sind überwiegend auf Deutsch und teilweise auch in seiner Muttersprache. Das ist auch gut so.

Wenn Herr Jemowit sich nämlich am Englischen versucht, wird seine polnische Herkunft auf Grund des starken Akzents deutlich hörbar. Vieles ist nicht wirklich perfekt, versprüht aber genau dadurch seinen besonderen Charme. Wären die Aufnahmen einige Jahrzehnte früher entstanden, könnte man Teile dieses Werkes sogar in die Kategorie Neue Deutsche Welle einsortieren. Unter dem Strich steht also ein sehr sympathisches Werk, das seine Fans finden dürfte, auch wenn es den Mainstream mit Sicherheit nicht erreichen wird. Dafür ist so einiges einfach zu speziell.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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