ERIC SARDINAS - MIDNIGHT JUNCTION

Label: | EAR MUSIC |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 52:31 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Eric Sardinas ist ja irgendwie eine coole Socke. Nicht nur, wenn man sich den Herrn so anschaut mit seinem Westernhut und den langen, dunklen Haaren. Nein, auch musikalisch lässt der Gute nichts anbrennen und bringt den Blues Rock, den er seit Mitte der 90er Jahre spielt, auf ein völlig neues Level. Und zwar orientiert er sich nicht an den ausgetrampelten Pfaden etwaiger, angesagter Blues Rock Barden. Vielmehr präsentiert er seine Songs als beste Laune-Tracks mit so viel Positivität, dass man meinen könnte, die Welt wäre ein heiler Planet. „Midnight Junction“ nennt sich sein neuestes Album und beinhaltet dreizehn neue, eben solche fröhlich anmutende Tracks. Die Resonatorgitarre schwingt überall durch, aber für seine funktionierenden Tracks hat er sich dennoch illustre Gäste für den Silberling dazugeholt. Chris Frazier (ex-Whitesnake, Foreigner) an den Drums, Koko Powell (unter anderem Lenny Kravitz) am Bass, David Schulz (war mal Livemusiker bei den Goo Goo Dolls) an den Keyboards sowie die Bluesharmonika-Legende Charlie Musselwhite (spielte häufig mit John Lee Hooker) sorgen dafür, dass aus guten Tunes, außergewöhnliche werden.
So nimmt einen der flotte Groove beim Opener „Long Shot“ sofort gefangen und der fast schon witzige Blues lässt mit coolem, mehrstimmigen Refrain und lässigem Gitarrensolo die Mundwinkel nach oben ziehen. Gleichsam der folgende Country Tänzer „Tonight“ mit tollen Harmoniegesängen und Backing-Orgel vom Feinsten. Man muss hier nicht ausführlich jeden Song beschreiben, der Release begeistert durch die Bank. Dreckiger Street Rock mit coolen Shouts und langsameren Klängen am Ende bei „Plank Of Pine“, Flaschengeklimper, Mandolinenklänge und clapping Hands beim „Säufer“-Lied „Liquor Store“ inklusive Geräusche des Abkassierens am Ende, rein instrumentales Akustikgitarren-Stück mit wunderbaren Melodien bei „Emilia“ oder einfach nur schleppend grooviger Blues Rock wie bei „Miracle Mile“….jede einzelne Nummer hat ihre starken Momente. Dabei ragt „Swamp Cooler“ mit besagtem Charlie Musselwhite als Gast und wuchtigen Drums noch heraus. Aber auch das Rory Gallagher Cover „Laundromat“ kommt im Eric Sardinas Stil einfach toll und irgendwie crazy rüber.
Also, alle die mal wieder auf positivere Gedanken kommen wollen, ihre Fröhlichkeit nicht verloren haben und sich mit bluesigem Rock arrangieren können, müssen sich das neue Eric Sardinas Album zulegen. Selten ist in letzter Zeit ein Album so dermaßen in die Füße gegangen wie „Midnight Junction“. Clap your hands, stomp your feet…jawoll !
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers