BEARTOOTH - THE SURFACE


Label:RED BULL
Jahr:2023
Running Time:37:40
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die US-Amerikaner haben sich in den letzten Jahren ja eine immer größere Fangemeinde erspielt. Mit dem nun fünften Studioalbum soll nochmal ordentlich nachgelegt werden. Dazu erscheint der elf Song starke Langspieler auch in mehreren bunten Vinyl Versionen und einer Picture LP...das freut das Herz der Platten-Fans. Schickes Vinyl macht aber noch lange keine gute Scheibe. Was kann also das neue Teil der Metalcore Gruppe, hinsichtlich der Änderungen, die Band Mastermind Caleb Shomo in seinem Leben vorgenommen hat? Hat die neu auferlegte Abstinenz vom Alkohol und die Arbeit an mentaler und körperlicher Gesundheit großen Einfluss auf den Sound der Formation? Nach seinen Aussagen dient das Album ja quasi als Aufarbeitung dazu. Einfache Antwort – Ja!

Die Themen drehen sich in Gänze um die angesprochenen Themen und geben zum Teil tiefe Einblicke in das Seelenleben von Celab. Musikalisch entfernt sich Beartooth dabei weiter von den wilden Hardcore- und harten Punk Wurzeln, ohne diese aber komplett unter den Teppich zu kehren. Es wandelt sich viel mehr zur Massenkompatibilität mit deutlich mehr Metal Einfluss. Nun, das ist ja (leider) mit zunehmendem Bekanntheitsgrad bei einigen Combos zu beobachten und bleibt Geschmackssache ob man das gut findet. Auf "The Surface" kommen auch vermehrt Elemente von poppigem Punkrock und Chart Pop dazu. Dabei gelingt der Spagat bei vielen Tracks richtig fein. Das Zusammenspiel von zuckersüßen Musikteilen mit derben Metalcore oder schön rausgehämmerten Hardcore / Punk Parts bis hin zu fast epischen Anteilen in den Arrangements ist Klasse umgesetzt.

Breaks, Tempowechsel, Stimme passend mal Clear mal Screamo, Abwechslung, und gelungene Produktion, sowie die bekannte druckvolle Souveränität; Eigentlich ist alle da was es für ein phantastisches Album braucht, aber das ganze zündet nicht immer. Bei allem Respekt fehlt mir oftmals die wilde Bissigkeit, die die Band so nach vorne katapultiert hat, und gegen Ende des Longplayers geht dem ganzen etwas die Luft aus. Ok, Acts entwickeln sich nun mal weiter und einiges mag eben auch der Album Thematik geschuldet sein, aber ich hatte mir doch etwas mehr von der Scheibe erwartet. Nicht falsch verstehen, zweifellos ist das gelungen und ebenso ohne Zweifel ein verdammt gutes Werk, aber mir fehlt meist einfach was. Ich möchte das auch nicht als zahnlos bezeichnen, damit würde man dem auch nicht gerecht, aber es ist mir doch unterm Strich zu sehr an Massentauglichkeit ausgelegt.

Dabei ist das natürlich immer Genre bezogen zu sehen, im großen Metalcore-Teich tummelt sich ja einiges, was in diese Richtung schwimmt und so gesehen kommt Beartooth da echt noch gut weg. Meine Empfehlung zum Antesten ist der Opener "The Surface", sowie die Tracks "Sunshine!" und "What's Killing You", als auch der Song "The Better Me", eine Zusammenarbeit mit dem Country Sänger Hardy, der einen schönen Rockigen Outlaw Country Touch hat.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek


zurück zur Übersicht