GRAVE - ENDLESS PROCESSION OF SOULS


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2012
Running Time:45:08
Kategorie: Neuerscheinung
 

Grave aus Schweden gehören zu den unangefochtenen Urgesteinen der schwedischen Death Metalszene. Seit 1988 treiben sie unter diesem Namen nun ihr Unwesen. Zuvor hatte man unter dem Namen Corpse in 1986 ein einziges Demo mit dem Titel „Black Dawn“ veröffentlicht. Es gab auch noch ein Nebenprojekt der Jungs mit dem Namen Putrefaction, das ebenfalls nur ein Demo herausgebracht hat („Painful Death“, 1989). Aber erst mit Grave starteten sie richtig durch, auch wenn das noch eine Weile gedauert hat. Denn es folgten erst fünf Demos und drei EPs, bevor 1991 endlich das Debütalbum „Into The Grave“ das Licht der (Unter-) Welt erblickte. Bis 1997 entstanden weitere Alben, die immer rhythmischer und experimenteller wurden, wie das bei Century Media zu der Zeit üblich war. Danach verschwand man für fünf Jahre von der Bildfläche, ehe 2002 schließlich das Comebackalbum „Back From The Grave“ erschien. Ich muss zugeben, dass ich mit ihren Alben nach der Wiedervereinigung nie wirklich viel anfangen konnte. Umso überraschter bin ich, dass „Endless Procession Of Souls“ wieder sehr gut gefällt. Denn hier fahren sie den Spagat zwischen den schnellen Sachen der Frühwerke und der Midtempophase zu Zeiten von „Soulless“ wirklich sehr gekonnt. „Amongst Marble And The Dead“ drückt ordentlich auf die Tube und erinnert an ihr ganz altes Zeug, aber auch z. B. an ihre Landsleute von Dismember. „Disembodied Steps“ überzeugt mit geilem Midtempo und Doublebass. Das Anfangsriff von „Flesh Epistle“ ist ganz klar von Celtic Frosts „The Usurper“ geprägt, bevor es hier schleppend und düster weiter geht. „Passion Of The Week“ beginnt mit schleppender Doublebass, bevor es wieder schneller wird. Für Abwechslung ist auf jeden Fall gesorgt. Und das Beste ist, dass alle wichtigen Trademarks der Band erhalten geblieben sind. Es gibt hier keine großen Experimente oder Ausflüge in nervige moderne Regionen, sondern nur das, was wir von Grave auch hören wollen: nämlich richtig geilen Schwedentod, der zwar traditionell, aber nicht altbacken klingt.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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