Helmet zählen zu den Pionieren des Groove Metal und zu den wenigen Vertretern des Genres, die ich auch wirklich mag. Ich mochte die knackigen Riffs der Amis immer, vor allem auf ihren ersten drei Alben, die ich kenne, seitdem sie draußen sind. Der letzte Release „Dead To The World" aus dem Jahr 2016 gefiel mir am wenigsten, weil Helmet dort viel seichter und melodischer waren als sonst. Es war mehr Alternative Rock als Groove Metal. Ein Jahr später auf der Tour in Düsseldorf fand ich sie aber grandios! Nun liegt uns ihr neuntes Album „Left" vor, welches alte und neue Alben musikalisch vereint. Es gibt zwar viel klaren, aggressionsfreien Gesang, aber es wird auch ordentlich die Dampfwalze ausgepackt. Der Opener „Holiday" klingt nur vom Titel her harmonisch, denn der Text ist mit vielen Schimpfwörtern gespickt. Es geht aber gut weiter.

Technisch versiert, arschtight, teilweise progressiv und vertrackt, hauen uns Helmet haufenweise knackige Riffs um die Ohren, die Flow haben und zu gefallen wissen und dem Hörer auch nicht zu anstrengend sind. Es gibt aber auch ein paar Verschnaufpausen, wie das psychedelisch-ruhige „Reprise", das balladeske, mit Streichern unterlegte „Tell Me Again" oder das jazzige, fast als Outro dienende „Resolution". Ob das bei nur knapp einer halben Stunde Spielzeit nötig ist, wage ich zu bezweifeln. Ich finde es eigentlich schade, denn musikalisch sind die restlichen Songs wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Unterm Strich grooven also nur acht der elf Tracks. Ansonsten ist aber alles im grünen Bereich. Die Beiträge funktionieren, grooven wie Sau, sind tight gespielt und sauber produziert. Kann man machen!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht