Neal Morse ist im Bereich der progressiven Rockmusik eine feste Größe. Daher brauche ich den Sänger, Multiinstrumentalisten und Komponisten an dieser Stelle wohl nicht weiter vorzustellen. Mit „The Dreamer-Joseph: Part One“ geht der Amerikaner den Weg weiter, den er bereits mit dem Vorgänger „Jesus Christ The Exorcist“ eingeschlagen hat. Das heißt, es handelt sich auch diesmal um ein Konzeptwerk mit einer biblischen Thematik um den Sohn des Erzvaters Jacob, wobei man schon von einer Rockoper sprechen kann. Glücklicherweise steht hier die Geschichte im Vordergrund und kein religiöses Sendungsbewusstsein.

Unterstützt wird der Meister dabei von einigen prominenten Mitstreitern wie zum Beispiel Gitarrist Steve Morse (Deep Purple) und den Sängern Ted Leonard (Spock´s Beard), Matt Smith (Theocracy) oder Jake Livgren (Kansas) die die Parts der Brüder Joseph´s übernehmen, dessen Rolle Neal Morse natürlich selbst interpretiert. Musikalisch ist das ganz großes Kino. So wechseln sich verspielte Longtracks, in denen sich die Instrumentalisten austoben können, mit kurzen und knackigen Rocksongs ab, die teilweise auch für sich alleine stehen könnten. So ist zum Beispiel „Gold Dust City“ ein echter Singlehit, sofern man in diesem Rahmen überhaupt davon sprechen kann.

Allerdings empfiehlt es sich selbstverständlich, das Werk in Ruhe als Ganzes und gerne auch mehrfach am Stück zu hören, um alle Feinheiten zu erfassen. Mir hat sich die Klasse dieser Scheibe auch erst nach mehreren Hördurchgängen erschlossen. Wie der Titel bereits andeutet, soll es auch einen zweiten Teil geben, der schon im kommenden Jahr erscheinen soll. 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht