Old Ruins kommen aus Gelsenkirchen und spielen Atmospheric Black Metal. Warum sie es als Post-Black Metal bezeichnen, verstehe ich nicht so richtig... Gegründet haben sie sich erst 2019. Einer selbstbetitelten EP im Jahr 2020 folgt nun das erste reguläre Album. Vier der fünf Songs der EP (das Intro nicht mit inbegriffen) wurden noch einmal neu eingespielt. Dazu gesellen sich vier neue Songs, um auf Albumlänge zu kommen. Was mich überrascht, ist, dass Old Ruins gar nicht so melancholisch und träge rüberkommen wie viele ihrer Genre-Kollegen. Vielmehr punkten die Ruhrpottler mit gehörig Heavy Metal-Attitüde. Spirit trifft auf Melancholie und findet dabei eine schöne Balance.

Die Songs sind abwechslungsreich, haben dabei aber immer einen eigenen Stil und klingen homogen. Obwohl hier viel passiert, klingen Old Ruins niemals überladen oder zu verschachtelt. Alles klingt wie aus einem Guss. Die Songs bleiben immer interessant und detailverliebt, ohne den Hörer zu überfordern. Aber vor allem werden hier auch Leute angesprochen, die ansonsten nichts mit Post-Black Metal anfangen können. Vergleiche zu Alcest, aber auch neueren Tribulation kommen mir spontan in den Sinn, wenn es den Nagel auch nicht so richtig auf den Kopf trifft. Es sollten sich aber alle angesprochen fühlen, die auch mal über den Tellerrand hinausgucken können! Sehr innovativ!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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