Ich muss gestehen, dass mir Overhead bisher noch kein Begriff waren. Aber ich denke, damit stehe ich nicht alleine. Aber das ändert sich mit „Telepathic Minds“ schlagartig. Progressive Rockmusik aus Finnland tut sich dem geneigten Hörer auf. Auf den ersten Blick stellen sich erst mal schlimmste Befürchtungen ein. Nur zehn Songs bei einer Laufzeit von beinahe neunzig Minuten lassen ausufernde instrumentale Frickelorgien erwarten, die normalerweise nur anderen Musikern oder absoluten Hardcore-Fans gefallen. Doch weit gefehlt. Die einzelnen Songs sind kleine Werke in sich, die den Songideen immer genug Zeit geben, sich aufzubauen und dabei stets abwechslungsreich bleiben.

Die Bandmitglieder musizieren miteinander und aufeinander abgestimmt, so dass jeder genug Zeit und Platz zur freien Entfaltung bekommt. Dadurch klingt das Ergebnis sehr entspannt und lässt sich am besten im Sessel bei einem schönen Glas Wein genießen. Hier sind definitiv Musiker am Werk, die ihr Handwerk verstehen. Die oftmals eingesetzte Flöte erinnert an Jethro Tull steht aber hier nicht so penetrant im Vordergrund. An anderen Stellen fühlt man sich in Pink Floyd-artige Klangwelten entführt. So wird das Gehörte über die komplette Laufzeit nicht langweilig und ist damit ein Muss für Freunde anspruchsvoller, progressiver Musik.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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