Meine Güte wie retro ist diese CD-Hülle, ich denke sofort an Aretha Franklin, alte Tina Turner oder Cher Solo Scheiben. In freudiger Erregung starte ich die Wiedergabe und siehe da, es lebt. Das alte Gefühl, was sich nur bei Motown Produktionen und dem Funk und Südstaaten-Blues einstellt. Okay Acantha Lang wuchs in New Orleans auf, lebt allerdings heute in London. Vorher zog es sie jedoch nach New York City, wo sie unzählige Auftritte auf der Bühne des berühmten Harlem Grill absolvierte, einem inzwischen nicht mehr existierenden Ort, an dem schwarze Musiker auftraten. Hier spielten Künstler wie Puffy, Stevie Wonder und Alicia Keys oder gar Mitglieder der späteren Band von Prince auf. Nach dem Umzug gründete sie in London ihre eigene Band, verfeinerte den Sound und entwickelte ihre Stimme weiter. Nicht von ungefähr kommt der Vergleich zu Aretha Franklin.

Acantha selbst sagte in einem Interview „Als ich anfing, die Musik zu machen, die ich machen wollte, gab es sie. Kein zweiter Gedanke, keine Verwirrung. Ich wusste genau, was ich tun wollte, genau was ich sagen wollte und das hätte ich vorher nicht tun können.“ Und so ist nun ihr Debüt-Album erschienen, vollgepackt mit temperamentvollem, schimmerndem Groove. Songs die einfach nur Spaß machen. Aber auch die Texte haben echten Tiefgang. Sei es die Ballade „Lois Lang“ über den Tod ihrer Mutter oder ein lyrischer Angriff auf die Fake News in den Sozialen Medien und allgemein im Stück „He Said/She Said“ Das ist keine normale Platte, sondern ein Zelebrieren von Selbstbewusstsein, Stolz und Willenskraft. Für mich ein absolutes Must Have!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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