BREFORTH - METAL IN MY HEART

Label: | METALAPOLIS |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 40:31 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Jürgen Beforth ist dem Metal- und Hardrock-Fan der alten Schule als Kopf der Band Mad Max, die seit Anfang der 80er-Jahre ihr Unwesen treibt, ein Begriff. Nach einer Vielzahl von Alben mit seiner Stamm-Combo erscheint nun ein Release unter eigenem Namen. Mad Max hatten bekanntlich vor einiger Zeit die Trennung vom langjährigen Sänger Michael „Vossi“ Voss zu bewältigen. Dort steht jetzt ein deutlich jüngerer Vokalist am Mikrofon. Nun kreierte Jürgen Beforth noch eine Veröffentlichung, mit einer separaten Truppe. Was macht das für einen Sinn, fragt sich der Fan. Begründet wird dieser Schritt darin, dass das nun unter dem Titel „Metal In My Heart“ vorliegende Output einen wesentlich deutlicheren Metal-Einschlag vorweist als Mad Max. Diese machen ihre Sache zwar immer noch sehr gut, sind aber mittlerweile eher dem melodischen Heavyrock zuzuordnen. Somit lebt Jürgen hier seine härtere Seite aus.
Als Albumtitel hätte ich persönlich einen weniger abgegriffenen gewählt, aber Geschmäcker sind ja verschieden. Los geht es mit „Reset My Sanity“ einem kräftigen Metal-Stampfer erster Güte. Der Sound ist top, die Gitarren natürlich vom Feinsten. Auch die Rhythm-Section kommt geballt und amtlich daher. Was mich jedoch ganz besonders umhaut, sind die Vocals von Peter Lenzschau. Peters Stimme hat etwas von einer Mischung aus Rob Halford (Judas Priest), Ripper Owens (ex-Judas Priest) und Chris Boltendahl (Grave Digger). Einfach super. Da hat Beforth wirklich einen Goldgriff getan. Solch einen Sänger findet man nicht alle Tage. Bei „Rest in Peace“ wird in den Strophen das Tempo angehoben. Mit „Wheel Of Fortune“ ist die obligatorische, schöne Ballade vertreten. Die Songs gehen allesamt gut ins Ohr, sind gut durcharrangiert und komponiert. Bei „Danger“ wird dann noch etwas mehr aufs Gaspedal gedrückt.
Und erneut zeigt Peter Lenzschau, was er alles zu bieten hat. Schöne Oldschool-Soli runden die Nummer ab. Da lacht das Metaller-Herz. Also kein liebloses Nebenprojekt des Namensgebers. Hier und da nimmt man Keyboards wahr. Im Line–Up ist jedoch kein Tastenmann vertreten. Wie man das dann live umsetzen wird, wird sich zeigen. Da aber neben dem Chef noch ein zweiter Klampfer an Bord ist, dürfte es keine Lücken geben. Denn auf der Live-Front möchte man mit Beforth auch präsent werden. Das sollte sich kein Freund von Judas Priest, Accept und Grave Digger entgehen lassen.
Erfreulicherweise artet die Musik der Band zu keiner Zeit in stupiden Powermetal-Tiraden aus und ist weit entfernt von trendigem Schlager-Metal. Somit hat Jürgen Breforth hier eine neue Formation in den deutschen Metal-Ring geworfen, die schnell seine Haupt-Truppe zur Nebensache werden lassen kann.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Stephan Georg