GRETCHENS PUDEL - KEIN SCHÖNER LAND


Label:STURM & KLANG MUSIKVERLAG
Jahr:2023
Running Time:49:57
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Boah! Mehr wollte ich gar nicht schreiben, aber dann würde der Promoter wohl beleidigt sein, haha. Also so manches Produkt lässt mich sprachlos und wirft die Frage auf: „Wer wird das kaufen?“ Wie kommt man überhaupt auf die Idee, diese bekannten Lieder derart umzugestalten. Ich war eigentlich noch nie Fan von Coverstücken. Und wenn, dann eher wenn der Act sich das Stück zu eigen macht. Das haben Gretchens Pudel getan, sind aber komplett über das Ziel hinausgeschossen. Vertont von fünf Musikern werden Schlager, Gedichte und Klassiker, egal welchen Genres, in Genre offenen Varianten, die so facettenreich sind, dass der rote Faden komplett verloren geht und das vielleicht angepeilte Ziel nicht erreicht.

Da man sich auf dem Label von Konstantin Wecker befindet, ist es nicht erstaunlich, dass auch mal ein Sänger (Ralf Eßwein) ähnlich wie der Meister klingt. Der gibt sich auf der Nummer „Wunderliches Wort“ gleich selbst die Ehre. Das jazzige Konzept wird weiterhin von den Musikern Jan Mikio Kappes (Kontrabass), Julian Losigkeit (Schlagzeug), Adrian Rinck (Piano) und Jan Kamp (Posaune) an den Start gebracht. Nebst den jazzigen Parts kommen Elemente aus dem Pop, der Poesie, sowie lateinamerikanische Beats zur Geltung und erscheinen im Bild des Kabaretts und machen selbst vor orchestralen Einsätzen keinen Halt. Natürlich legt man Wert auf richtiges Liedgutrecyclings, indem man so manche Texte leicht verändert.

Wie gesagt die Wahl der Stücke ist recht erstaunlich: „Augustin“ (Ableger vom Kinderlied „O Du Lieber Augustin“), „Du, Du, Du“ („Du, Du Liegst Mir Im Herzen“ das berühmte Volkslied, auch mal von Marlene Dietrich oder später Vicky Leandros intoniert), „Fuchs“ (Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen“ - ja, auch das ein Kinderlied), dann mal die „3. Sinfonie, 3. Satz / Johannes Brahms“ (natürlich als Instrumental), bis hin zu „Die Gedanken“, abgeleitet vom Volkslied „Die Gedanken Sind Frei“ (1842 – August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Ehrlich? Muss ich überhaupt nicht haben. Es kommen immer wieder die Originale durch und die sind so fest integriert, dass ich bei diesen Fassungen überhaupt nicht abgeholt werde.

Note: Keine Wertung
Autor: Dagmar Hegger


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