Zum zehnjährigen Jubiläum ist es nun mit leichter Verspätung an der Zeit für eine Rückschau und Bestandsaufnahme. Viele Bands veröffentlichen zu diesem Anlass eine schnöde Best Of Scheibe. So einfach machen es sich Reliquiae jedoch beileibe nicht. Die Osnabrücker haben sich diverse Songs aus ihrem Repertoir vorgenommen und komplett neu aufgenommen. Wie der Titel es bereits verrät, wird das Material diesmal instrumental in Form eines Streichquartetts, ähnlich wie bei Apocalyptica, dargeboten. Die Hauptarbeit fiel dabei Geigerin Svea Elderthal zu.

Sie hat nicht nur die kompletten Arrangements verfasst, sondern auch noch drei der vier Stimmen selbst eingespielt. Lediglich am Cello ist ihre langjährige Freundin Stella-Lucia zu hören. So erschließen sich regelrecht neue Klangwelten. Die von Sänger Bastus gekonnt vorgetragenen Texte kommen dadurch ebenfalls sehr gelungen zur Geltung. Die düster-romantische Poesie bekommt bei dieser Instrumentierung auf jeden Fall die wohlverdiente Aufmerksamkeit. Andere Bands würde solche Aufnahmen vielleicht einfach als Bonus einer Special Edition verwenden.

In diesem Fall ist das Ganze allerdings so gut, dass es als eigenständiges Werk stehen sollte und wird. Daher gilt auch oder gerade für Fans die unbedingte Kaufempfehlung. Erwähnenswert ist übrigens noch der wunderbare Gastauftritt von Chris Harms (Lord Of The Lost) bei „Die Sonne Scheint“.

Note: Keine Wertung
Autor: Thorsten Roggenbuck

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