VIRGIN STEELE - THE PASSION OF DIONYSUS


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2023
Running Time:79:28
Kategorie: Neuerscheinung
 

Acht Jahre sind bereits seit dem letzten Output aus dem Hause Virgin Steele vergangen. Leider komme ich nicht umhin, der Truppe leichte Abnutzungserscheinungen zu attestieren. Schon der Vorgänger „Nocturnes Of Hellfire & Damnation“ enthielt relativ viel Material, welches eher nur durchschnittlich ausgefallen war. Diesmal hat sich der Eindruck noch ein wenig verstärkt. Natürlich hat David DeFeis immer noch ein Händchen für ausgefeilten, epischen Power Metal mit einigem Bombast und ist auch gesanglich immer noch voll auf der Höhe. Auch das inhaltliche Konzept mit der griechischen Mythologie ist nach vierzig Jahren immer noch relativ spannend, könnte den einen oder anderen Hörer aber auch so langsam ermüden.

Meine leichte Enttäuschung resultiert jedoch weitgehend aus der musikalischen Umsetzung. Ich habe immer mehr das deutliche Gefühl, dass die transportierte Geschichte wichtiger ist als die begleitende Musik. So sind an vielen Stellen die begleitenden Piano-Passagen dominanter als die Gitarren, was dem Ganzen eine Menge Druck und Power nimmt. Zudem gehen die einzelnen Tracks so nahtlos ineinander über, dass sie sich wie ein Einzelner anhören. Das sorgt dann auch dafür, dass das Werk als Ganzes für mich einfach ein wenig zu langatmig ausgefallen ist, da es einfach an Abwechslung fehlt.

Positiv sticht das abschließende „I Will Fear No Man For I Am A God“ hervor. Das zeigt, wie gut Virgin Steele in ihren besten Momenten eigentlich sein können. An die Glanztaten früherer Jahre reicht „The Passion Of Dionysus“ dennoch nicht heran, obwohl es für sich allein gesehen immer noch eine recht gute Scheibe ist.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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