REASONS BEHIND - ARCHITECTURE OF AN EGO

Label: | SCARLET |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 35:18 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Das sagt der Pressetext. „Klar, Labels und Promoter müssen sich immer etwas Neues ausdenken, um “ihre Bands” aus der großen Masse hervorstechen zu lassen“. Diese Anmerkung konnte ich mir beim Vorgänger Project: M.I.S.T. nicht verkneifen. Und das gilt auch heute noch. Wie auch immer, Reasons Behind sind seit 2010 aktiv. Natürlich ist das kreative Duo Elisa Bonafè und Gabriele Sapori die feste Größe in der Band. Aber seit 2017 scheint es keinen Besetzungswechsel mehr gegeben zu haben. Die beiden ersten Alben haben mir recht gut gefallen. Hören wir doch mal, ob sie sich beim dritten Release steigern konnten. Das Intro „Zero Dawn“ ist für meinen Geschmack etwas zu lang. Aber es passt irgendwie in das EDM-Genre. Trotzdem sollten die Italiener hier schneller auf den Punkt kommen. Vor allem, weil sich die Melodien ständig wiederholen, trotz der leichten Variationen.
Auch „The Fall Of Human Race“ startet mit Klangmalereien. Bevor die Rhythmus-Abteilung lospowert. Harte Riffs und druckvolles Schlagzeug. Wenn man den Gesang von Elisa Bonafè mit dem aus „Ouverture“-Zeiten vergleicht, kann man feststellen, dass sie nicht mehr in die ganz hohen Tonbereiche eindringt. Eine sehr positive Entwicklung der Sängerin. Wen wundert es? Erneut Soundspielereien. aber auch bei „A New Breed“ sind harte Klänge zu hören. Das Tempo wurde ein wenig zurückgenommen. Und vor allem der Refrain wirkt sehr eingängig. Wenn da nur die Synthesizer nicht wären. So auch bei „Into The Break Of A Better Day“. Ich gehe zwar nicht in Disco-Veranstaltungen, aber ich denke „Heart Begins To Break“ ist sehr gut für die Dance Floors geeignet. Auch „The Phantom Pain“ ist über weite Strecken sehr melodisch.
„I³“ fällt ein wenig aus der Reihe. vor allem wegen der harscheren Gesangseinlagen. Diese stammen allerdings nicht von Elisa. Dafür hat man sich musikalische Gäste von den Bands Nocturna und Deathless Legacy eingeladen. Und gerade wegen dieser Andersartigkeit ist es für mich der Höhepunkt des Albums. Trotz der massiven Keyboards. Aber dank eines hervorragenden Gitarren-Solos. Der Schlusssong „Letter To The Last Of Us“ ist eine gelungene Power-Ballade. Ich bin kein Fan von Electronic Dance Music. Und werde es auch nach dieser Veröffentlichung nicht werden. Aber Reasons Behind gehen unbeeindruckt ihren Weg in diesem Genre.
Und wenn man mal die Tasteninstrumente ausblendet, findet sich so einiges Erwähnenswertes auf dem Silberling. Eingängige Melodien, häufig gepaart mit harten Metal Riffs. Das Aushängeschild ist natürlich die Sängerin, die ihre Stimme konsequent weiterentwickelt hat. „Architecture Of An Ego“ ist ein gutes Album. Und EDM-Fans sollten auf jeden Fall reinhören.
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber