Marketingtechnisch ist der Veröffentlichungstermin Ende Mai nicht sehr gut gewählt. Schließlich befindet man sich zur Zeit als Support für FreiWild auf Tour durch die größeren Hallen Deutschlands, während die eigene Konzertreise erst ein knappes halbes Jahr später auf dem Plan steht. Wähnte ich die Deutschrocker noch bei den Vorgängern „Keine Einigkeit Um Recht & Freiheit“ und „Mittendrin Statt Außen Dabei“ auf einem guten Weg, so muss ich meine Meinung wieder ein Stück weit revidieren. „AntiXtrem“ ist nämlich eher ein Schritt zurück. Inhaltlich werden die ewig gleichen Themen in neuem Gewand wiederholt. Da wirkt sogar die politisch korrekte Absage an Extremismus jeglicher Art platt und aufgewärmt. Dabei ist das, dem Titel nach zu urteilen, ja das zentrale Thema dieser Scheibe. Auch musikalisch gibt es nichts Neues zu vermelden. So herrscht mal wieder der übliche Deutschrock mit Punkeinschlag vor.

Dieser ist allerdings diesmal sehr dezent ausgefallen, da alles doch sehr glatt poliert und ohne Reibungspunkte daherkommt. Der Gesang ist immer noch nicht allzu ausdrucksstark. Da gibt es mit Sicherheit eine Menge besserer Sänger in der Szene. Zudem ist das Ganze ziemlich drucklos. Vielleicht hat man es bei der Produktion und dem Mix zu gut gemeint und das Ergebnis einfach tot produziert. Für mich stechen da immerhin noch „Allgäuer Jungs“, „Deutschrock Stirbt Nie“ und das Titelstück hervor, die das Werk vor einer größeren Katastrophe retten. Live klingt das Ganze eine ganze Spur härter und druckvoller, wovon ich mich erst am Vortag des Schreibens dieser Zeilen überzeugen konnte. Das spricht dann ja auch wieder für meine oben genannten Kritikpunkte.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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