Mit welcher Musik muss man rechnen, wenn zwei ehemalige Mitglieder der Melodic-Death Metaller Fear My Thoughts und ein ex-Sänger der deutschen Thrasher Destruction zusammen in einem Bandgefüge verschmelzen? Richtig, natürlich doomigen, leicht progressiven Stoner Rock. Aber mal Spaß beiseite, als sich die Band 2012 gründete, war das tatsächlich die Musik, mit der sich die Band auch an den Start begab. In den letzten elf Jahren ist dann einiges bei Giant Sleep passiert: Gründungsmitglied Markus Ruf (Gitarre, ex-Fear My Thoughts) ist nicht mehr dabei, die Band hat zwei starke Scheiben veröffentlicht (2014 Giant Sleep und 2017 Move A Mountain) und das dritte Album, dass ich heute bespreche, ist am Start. "Grounded To The Sky" ist eine sechzigminütige, bunte und farbenfrohe Stoner Rock Scheibe geworden, deren Abwechslungsreichtum und Potenzial durchaus hoch ist.

Ein Werk zwischen traumwandlerischen Momenten und harten Gitarren, die diese Emotionen aufnehmen und das Hörerlebnis intensiv gestalten. Nach dem klassischen Opener "Silent Field", der mich am ehesten an die frühen Jahre von Soundgarden erinnert hat und der ein perfekter Einstieg in die Scheibe ist, holt einen das psychedelisch angehauchte Titelstück mit hoher Harmoniedichte und einer gehörigen Portion Melancholie gut ab. Der darauf folgende, treibende "Siren Song" zeigt die Vielschichtigkeit im Songwriting der Band, da er zwischen dynamischem Treiben und düsterem Verweilen alle Facetten der Platte perfekt widerspiegelt. Im weiteren Verlauf haben mich besonders das poetisch wabernde "Davos" und die Blues-getränkte "Cemetery Story" erreicht, die zu den absoluten Highlights der Scheibe gehören.

In den Little Creek Studios, wo diese Platte soundtechnisch veredelt wurde, hat man eine sechzigminütige Droge für alle Stoner Rocker und die, die es werden wollen, geschaffen, an der man nicht vorbeikommt. Fans von den schon erwähnten Soundgarden, Kyuss oder Monster Magnet müssen diesem Album ihr Gehör schenken, es wird im esoterisch-psychedelischen Sinn ein besonderer Trip werden.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dirk Schneider

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