Der aktuelle Longplayer von Tim Barry, Sänger der Hardcore Band Avail, ist wie alle seine Solo Veröffentlichungen, zumindest musikalisch weit weg von Punk und Hardcore. Hier gibt es dreizehn Tracks in guter alter Ami Singer/Songwriter Tradition. Also alles schöne kleine Geschichten über das Leben, seine Erfahrungen als Vater und so weiter. Alles rein akustisch mit viel Country und Folk Charme. Der Longplayer kann ganz locker mit allen großen Namen des Genres mithalten, die Spannweite reicht von getragen, über traurig bis stimmungsvoll.

Natürlich werden hier auch die meisten üblichen Klischees bedient, aber Tim hat auch echt was zu sagen und findet eigentlich immer die passenden Worte, das ist mal bitter, mal verärgert, mal rebellisch, mal zynisch, oder einfach nur eine Story mitten aus dem Leben der meist alleingelassenen Arbeiterklasse die im Land der Unbegrenzten (Un-) Möglichkeiten ein sehr bescheidenes leben fristen. Viel über all die armen Loose die durchs Raster gefallen sind, die Einsamen, viel über Familie und Zusammenhalt und das „einfach weitermachen" egal wie oft das Leben dir auf die Fresse haut.

Entsprechend kommt die Stimmung rüber die durchaus oft nachdenklich und betroffen macht. Dabei ist nicht alles düster und depressiv, es gibt auf der Scheibe auch einige richtig gute Laune Songs. „Spring Hill“ ist es auf jeden Fall ein richtig gutes Album, wo sich das Durchhören echt lohnt. Einfach mal Songs wie „Glorious“, „Cab #13“, „Cherry Isle“, „Swann Street“ oder "Bella & Charlie“ antesten.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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