BEHEMOTH - GROM


Label:METAL BLADE
Jahr:2023/1996
Running Time:87:51
Kategorie: Re-Release
 

Erneut haben die Jungs von Metal Blade tief in die Mottenkiste gegriffen und das im letzten Jahrtausend - genauer gesagt in 1996 - veröffentlichte Zweitwerk der polnischen Extrem Metaller von Behemoth zu Tage gefördert. Dies ist bereits die dritte Behemoth Wiederveröffentlichung nach der EP "And The Forest Dreams Eternally“ vor drei Jahren sowie dem Debütwerk „Sventevith (Storming Near The Baltic)" ein Jahr später. Die Jungs um Sänger und Gitarrist Nergal waren in der Mitte der Neunziger noch eine aufstrebende junge Underground Band, die sich in der Szene ihre ersten Sporen verdiente. Trotzdem kann man phasenweise auch auf "Grom" schon das Potential erahnen, dass die Formation in den folgenden Jahren ausspielen wird. Auf dem zweiten Album setzte man seinerzeit auf schnellen Old School Black Metal mit massiver norwegischer Schlagseite, der unter anderem durch epische Momente, in denen Nergal mit bedeutungsschwangeren Spoken Word Passagen agiert, aufgelockert wird.

Auch der ein oder andere folkloristische Ausflug ("Lasy Pomorza"), schräge Clean Vocals-Passagen ("Rising Proudly Towards The Sky") oder weiblicher Gesang ("The Dark Forest" / "Grom") finden sich auf CD eins des Mediabooks wieder, zudem ist der Sound von "Grom" auch etwas aufpoliert worden. Auf dem zweiten Rundling hat man als Bonusmaterial zwei Rehearsal Tracks, drei Coverversionen und drei Livesongs dem Paket hinzugefügt. Von den acht zusätzlichen Stücken machen besonders die drei sehr basischen Cover von Mayhem ("Freezing Moon"), Destruction ("Total Desaster") und Kat ("Ostatni Tabor") sowie die Live-Version von "Lasy Pomorza" 2021 auf dem "Live At XXX Years Ov Blasphemy" in Polen richtig Spaß.

Die restlichen vier Tracks sind nur für absolute Sammler oder Soundpuristen interessant, für normale Ohren sind diese Mitschnitte fast unhörbar. Wer also mal eine Reise zurück in die Anfänge dieser tollen Band machen möchte, dem sei dieses Re-Issue ans Herz gelegt, die wertige Aufmachung und das Bonusmaterial rechtfertigen einen Kauf. Wer die Scheibe als Original hat, der muss selber entscheiden, ob es sich für das Bonusmaterial lohnt, hier nochmal zuzugreifen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Dirk Schneider


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