Bei der Kapelle mit dem denkwürdigen Namen, ja es kommt ganz darauf an wie man es betont, handelt es sich um das Musikkunstprojekt Greta Schloch. Ein Werk, das in vollkommener Eigenregie entstanden ist und sozusagen den kompletten Spirit der Neuen Deutschen Welle mit all ihren Auswüchsen bis heute widerspiegelt. Das eigentlich interessante sind aber die Lyrics, die Musik erinnert mich dann doch teilweise zu sehr an die Jammer Vokalistinnen à la Silbermond oder Juli. Da fehlt mir der Biss, den die Texte sehr wohl beinhalten. Wie die Nummer „Du Rettest Ja Die Welt“ in dem sie die selbsternannten Weltverbesserer und Demonstranten aufs Korn nehmen, deren ganze Aktivität sich alleine auf Postings in den sozialen Medien beschränkt.

Gewaltig protestierende Meinungsmacher auf der bequemen Couch. Oder ein Song in bester Trio-Manier, mit leichtem Hamburger Akzent gesungen. „Alter“ hat so schöne Textpassagen, wie „Lieber eine Flasche Bier als Freund, als eine Flasche als Freund“. Dieses nette Lied ist zwar eigentlich schon im Jahre 1997 erschienen, erfährt aber jetzt auf dem aktuellen Album als Flasch-Dance-Version eine Wiedergeburt. Somit kann ich dieses Werk für Freunde der Neuen deutschen Welle, Dream Pop und Indiepop mit elektronischen Sprenkeln durchaus empfehlen. Meins ist es nicht unbedingt, aber die Texte haben schon eine gewisse Klasse.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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