Holz? Nie was von der Band gehört. Das Cover lässt schlimmes Deutschpunk Geschrammel auf Assi-Niveau befürchten. Uff, zum Glück kommt das aus den Boxen etwas total anderes. Auf den zehn Tracks mischt man einen doch eher ungewöhnlichen Sound aus einer Grundlage von deutschsprachigem Punk und Stoner Rock zusammen, dem noch ein wenig Grunge, Psychedelic, Kraut- und Hardrock mit Siebziger Jahre Strukturen beigefügt wird. Da denkt man, das kann ja gar nicht funktionieren, klappt aber tatsächlich, und zwar erstaunlicherweise gar nicht so schlecht. Textlich werden meist Alltagsthemen verarbeitet, was vom Aufbau etwas an Gruppen wie Fehlfarben, Mittagspause, Ideal oder Hans-A-Plast erinnert. Musikalische Vergleiche liegen in der Richtung von Formationen wie Queens Of The Stone Age, Kyuss und Melvins.

Das Ganze hat durchaus einen gewissen Charme, und ein paar Songs sind für mich auch echt zu gebrauchen, aber im Gesamten fällt es mir schwer, das komplette Album am Stück durchzuhören. Bei vielen Tracks kann ich weder mit den oft zu verkopften Texten, noch mit der Musik was anfangen. Da ist mir einiges zu „künstlerisch“, und meist zu verfrickelt, zu anstrengend oder schlichtweg zu langweilig. Der Longplayer ist echt nichts für mich, wer aber auf experimentellen Stoner, Deutschrock der späten 1970er Kunstszene und alten Krautrock steht, sollte dem Act sicher mehr abgewinnen können als ich.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Frank Billek

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