DOKKEN - THE ELEKTRA ALBUMS 1983 – 1987

Label: | BMG RIGHTS MANAGEMENTS |
Jahr: | 2023/1983/1984/1985/1987 |
Running Time: | 180:32 |
Kategorie: |
Re-Release |
Dokken gegründet im Jahr 1978, hat einige Jahre Anlauf gebraucht, bis 1983 das Debütwerk „Breaking The Chains“ (die EP „Back In The Streets“ sah 1979 das Licht der Welt) in den Plattenläden stand. Vorher hatte Namensgeber Don noch den Job als Backing Sänger auf dem Scorpions-Album „Blackout“. Von den Charts in den hiesigen Breitengraden konnte man allenfalls träumen. Im Prinzip galt das auch für die Heimat aber man konnte sich Platz 136 reservieren. Das erste Opus ließ mich nicht wirklich aufhorchen, es sei denn ihr wollt über die Gitarrenarbeit von George Lynch (Lynch Mob) reden, haha. Gute Ansätze waren da aber es haperte an handfesten Überfliegern. Produktionstechnisch war man bei der Legende Michael Wagener (Accept, Warrant, Skid Row) bereits in perfekten Händen. Übrigens ist 1983 der Re-Release unter Electra in die Geschäfte gekommen. Erstmals erschien das Werk zwei Jahre vorher bei Carrere.
Alles änderte sich ein Jahr später, als das Gründungsmitglied und Bassist Juan Groucier zu Ratt wechselte. Für ihn schlug Jeff Pilson (ex-DIO, Black Swan) auf. Die Vorgruppen-Slots wurden besser: Judas Priest, Twisted Sister und Accept. Hier wurde man auch nicht rausgekickt wir im Vorjahr bei Rainbow, als Ritchie Blackmore etwas angepisst war, da George wohl filigraner aufspielte. Das Zweitwerk „Tooth And Nail“ enthielt zumindest den Hit „Into The Fire“. Obschon dieser Track nicht als Single veröffentlicht wurde. Dafür setzte man „Bullets To Spare“ und „Just Got Lucky“ ins Rennen. Das Zweitwerk ist schon wesentlich besser in Sachen Kompositionen und Mister Lynch kann seine Klampfen-Akrobatik nochmals steigern. Dokken fängt an, seine Trademarks zu festigen. Während man in good old Germany unter „ferner liefen“ agierte, markierte man in der US-Charts Platz 49. Heuer sollte Tom Werman (Molly Hatchet, Ted Nugent, Blue Öyster Cult) produzieren, während Herr Wagener sich für den Mix verantwortlich zeigte. So steht es in den Credits. Fakt ist aber dass Michael doch das Produzieren übernahm. Wenn ihr mehr erfahren wollt...da gibt es eine Erfindung die sich World Wide Web nennt.
Ganz nach dem Motto, mit dem dritten Album den „make it or break it“ Status zu erreichen, bringen die US-Amerikaner einen Meilenstein des melodischen Hard Rock raus. „Under Lock And Key“ hat mit seinen insgesamt zehn Beiträgen nicht einen Filler zu verzeichnen. Hier stimmt alles. Albumcover, Looks und Outfit (passend zur Zeit), Ohrwurm-Tracks, damals noch passend für MTV-Videos und einprägsame Lyrics. Während man in good old Germany unter „ferner liefen“ agierte, markierte man in den US-Charts Platz 49. Zusammen mit Michael Wagener saß dieses Mal auch Neil Kernon (Helix, Shy, Autograph) an den Reglern. Obschon das Line-Up (beziehungsweise George und Don) nicht mehr stabil war, hatte man sich perfekt eingespielt. Und wenngleich man in den Vereinigten Staaten von Amerika siebzehn Plätze in den Charts aufsteigen konnte, gab Europa sich zurückhaltend. Man glänzte mit Chartabwesenheit. Eine Schande! Für mich war dies die beste Veröffentlichung der Band ever und Kracher wie „Unchain The Night“, das unglaubliche „Lightnin´ Strikes Again“, die herrliche Ballade „Slippin´ Away“ und das rasante „Til The Livin´ End“, laufen sich nach wie vor auf meinem Plattenspieler heiß. In diesem Genre für mich persönlich, mit Sicherheit eines der Top Ten Werke.
Zwei Jahre später (1987) kam das letzte Studiowerk „Back For The Attack“ für die Electra raus (hierauf gab es nur noch das Live-Opus „Beast From The East“), das in dieser Box aber nicht enthalten ist. Komischerweise hatte man sich doch noch zusammengerauft und die Besetzung zusammengehalten. Eins gleich vorweg, Dieser Release hat es fett in sich, kommt etwas aggressiver daher, konnte endlich in anderen Ländern die Charts erreichen und hatte bis dato die höchste Notierung in der Heimat, kann für mich aber nur als zweitbestes Werk nach „Under Lock And Key“ gelten. Da gibt es keinerlei Diskussion. Schade jedoch, dass mit diesem Erfolg zwei Jahre später die Trennung aufschlug. Dem Erfolg des letzten Albums ist es zu verdanken, dass man für den Hollywood Horror-Streifen „Nightmare III – Freddy Krueger Lebt“, die Nummer „Dream Warriors“ einspielen durfte. Das hat die Band für dieses Album natürlich mächtig gepusht. Mister Lynch kann sich mit seiner Fingerfertigkeit an die Weltspitze spielen. Als Singles wurden „Heaven Sent“ und „Burning Like A Flame“ ausgekoppelt. Der erste Track zu Recht, aber die zweite Nummer ist nur „radiotauglich“. Da wäre der coole Opener „Kiss Of Death“ oder das packende „Standing In The Shadows“ die bessere Wahl gewesen.
Leider gibt es zu den Boxen kein Bonus-Material und so ist es mit diesem Produkt mit allen ihrer Art. Da muss der geneigte Fan selber entscheiden, ob er diese Longplayer noch mal in dieser Version benötigt. Für mich eher eine Sache für völlige Quereinsteiger. Oder ist das Vinyl schwer zu bekommen? Das entzieht sich meiner Kenntnis.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak