Der Titel „Alles Anders” beschreibt die heutige Zeit, die sich nach dem Ausbruch der Pandemie doch stark gewandelt hat und wohl auch noch weiter verändern wird. Ohne dabei eine Wertung vorzunehmen, sind die dadurch aufgekommenen Gefühle wie Wut, Verzweiflung und Depression, aber auch Zuversicht, Hoffnung und Neugier auf Kommendes gemeint. Rein musikalisch ist jedoch glücklicherweise nicht „Alles Anders", sondern höchstens verfeinert und verbessert. Auch diesmal werden die Rammstein-Vergleiche nicht verstummen, aber Maerzfeld haben es schon länger geschafft, sich aus diesem übermächtigen Schatten zu lösen und Eigenständiges auf die Beine zu stellen. Dabei wird das Spektrum weit ausgeschöpft.

Vom harten Stampfer über den flotten Rocker bis hin zur einfühlsamen Piano-Ballade wird alles geboten. Das sorgt für reichlich Abwechslung und beugt Langeweile vor. Auch textlich wechseln sich ernste Themen mit kleinen Geschichten ab. Um der Aktualität Ausdruck zu verleihen, wurde sogar „Hübschler:In“ vom Erstling „Tief“ gendergerecht recycelt. Getragen wird das Ganze wie gewohnt von der charakteristischen Stimme von Sänger Heli. Alles in Allem bietet diese Scheibe sehr gelungen einen positiven und neugierigen Blick nach vorne. Das dürfte auf der bevorstehenden Tour für volle Hallen und gute Laune sorgen.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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