NEUROTIC MACHINERY - A LOATHSOME ABERRATION


Label:BIZARRE LEPROUS PRODUCTIONS
Jahr:2022
Running Time:35:48
Kategorie: Neuerscheinung
Import
 

 

Progressiver Death Metal aus Tschechien aus Tachov in der Region Pilsen mit zwei unterschiedlich grunzenden und schreienden Sängern erwartet den Hörer auf dieser hübsch aufgemachten Digipack-CD, die mir just kürzlich ins Postfach gesteckt wurde. Seit 2006 holzen Neurotic Machinery bereits durch die Metal-Landschaft und dies ist sage und schreibe bereits ihr sechstes Studioalbum. Schande über mich, dass ich bisher noch kein Sterbenswörtchen von den fünf Musikern gehört habe. Aber zum Glück hat sich das ja nun just geändert. Schon mit dem Opener "Aberrration" zeigt die Rhythmus-Fraktion ihr ganzes Können, besonders das Zusammenspiel von hymnischen Gitarren und tickernder Doublebass sorgt für einen fetten Teppich, auf dem die brutalen Vocals thronen. Zwischendurch schiebt sich immer mal wieder ein Break in die Gemengelage und lockert so das Hörvergnügen auf. Weiter gehts mit "Insanity", der einen ähnlichen Aufbau hat und gut reingeht.

Überraschendes gibt es im dritten Song zu hören: im Soloteil erklingt urplötzlich ein Saxophon! Definitiv ein Instrument, dass man hier nicht erwartet hätte, dass aber das Stück interessanter macht. Melancholie pur erwartet uns im vierten Lied, hier wird der gesangliche Reigen um die Sängerin Johanka Kropacova ergänzt, deren klagende Stimme den Hörer zu faszinieren weiß. Als wenn man diese Düsternis förmlich zerkloppen wollte, schließt sich mit "Delusion" der härteste Track des Albums an, der nochmal richtig Fahrt aufnimmt. Die drei folgenden Stücke hingegen erinnern an die Einstiegssongs des Albums und nehmen den Hörer damit gut mit und nach rund sechsunddreißig Minuten ist die Scheibe schon rum.

Ein wirklich starkes, produktionstechnisch fettes Werk, dem Fans von Vader, Rivers of Nihil, Disillusion oder Gojira ihr Gehör schenken sollten. Einzig das Fehlen von offensichtlichen beziehungsweise und eingängigen Refrains verhindert eine noch bessere Note. Schafft man hier noch mehr Wiedererkennungswert innerhalb der Lieder, dann könnte die Band den Weg aus dem Underground schnell bewältigen.

 

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Dirk Schneider


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