Vidres A La Sang aus Spanien waren zunächst von 2002 bis 2010 aktiv und veröffentlichten in dieser Zeit immerhin drei Studio-Alben. Erst 2018 tat man sich wieder zusammen und legte direkt noch im Jahr der Wiedervereinigung das vierte Werk „Set De Sang“ hin. Nun, vier Jahre danach, gibt es Album Nummer fünf. Zwar sind hier nur fünf Songs drauf, diese dauern aber alle zwischen sechs und acht Minuten. Lediglich „Ventres De Ilum“ in der Albummitte kommt auf lediglich drei Minuten, dient allerdings auch nur als Zwischen-Intro. Ihre Musik pendelt irgendwo zwischen Death- und Black Metal, punktet aber mehr mit düsterer Atmosphäre als mit dämonischer Brachialität. Der hart phrasierte Gesang in der Landessprache gibt der Musik etwas Kauziges, verleiht ihr aber auch etwas Bösartiges.

Der etwas sperrige Opener „Mort De Paraula“ muss erstmal verdaut werden, aber danach lockert sich die Lage. „Salveu-Me Els Ulls“ klingt schon mehr wie typischer Black-/Death Metal, mit verschwommenen Gitarren und schnellem Schlagzeug-Geblaste. „Fins Aquí“ groovt dann ganz gut rein. Das abschließende „Ara És Dema“ klingt ungewohnt verträumt, lässig und schon fast psychedelisch. Somit ist nicht alles Gold, was glänzt. Zwar haben die Spanier viele Ideen und klingen über weite Strecken interessant und haben einen eigenen Sound, allerdings fehlt so ein bisschen der rote Faden, der den Flow vermissen lässt. Am geilsten finde ich den spanischen Gesang, der echt fies klingt. Vidres A La Sang sind aber auf jeden Fall etwas für Black- und Death Metaller, die über den Tellerrand hinausschauen können.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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