Ich bin gerade etwas verwirrt. Was soll ich von dieser Scheibe halten? Der Titel legt eigentlich nahe, dass es sich um eine Werkschau anlässlich des zehnjährigen Bandjubiläums handeln würde. Doch bei näherem hinsehen zeigt sich, dass dem eben nicht so ist. Es handelt sich eben nicht um eine der üblichen Best Of-Scheiben. Ein neuer Langdreher ist es aber auch nicht. Zuerst einmal gibt es fünf brandneue Songs, die den gewohnten und hochklassigen deutschsprachigen Street Rock der Jungs aus dem Frankfurter Raum zelebrieren. Hier geht es ordentlich nach vorne und die musikalische Vollbedienung ist garantiert. Im zweiten Teil folgen nun fünf Bandklassiker, die allesamt neu aufgenommen wurden. Auch hier gibt es nichts zu meckern. 

Alleine die Bandhymne „Local Bastards“ sorgt bei mir immer für gute Laune. Also alles im grünen Bereich! Wirklich? Bei mir macht sich nämlich ein großes Fragezeichen breit. Bei so einem Jubiläum sollte es doch eigentlich etwas mehr sein, als nur fünf neue und weitere fünf neu aufgenommene Stücke mit einer Gesamtlaufzeit von etwas mehr als einer halben Stunde. Das macht für mich nicht wirklich Sinn. Da wäre deutlich mehr möglich gewesen. Das wirkt ein wenig lieblos, wenn auch die musikalische Qualität über jeden Zweifel erhaben ist. Letzten Endes wiegt bei mir daher auch die Freude über die neuen Songs schwerer als die Enttäuschung über das insgesamt recht wenige Material. Für Fans der Truppe ist dieses Werk eh ein Muss. Das bisher geschriebene gilt allerdings nur für die reine CD.

Der Special Edition liegt nämlich eine DVD mit einer Banddokumentation bei, die das eigentliche Kernstück für mich darstellt. Auf über einhundert Minuten wird hier der Werdegang der Band nachgezeichnet. Die Jungs kommen neben einigen Weggefährten selbst zu Wort und erzählen von den Anfängen der Truppe über die stetige Weiterentwicklung hin bis zum heutigen Status Quo. Als optischer Beleg dafür gibt es reichlich Bild- und Videomaterial, für das die Beteiligten ihre privaten Archive geöffnet haben und der Öffentlichkeit zugängig machen. Die Bild- und Tonqualität ist zwar erwartungsgemäß nicht immer topp, aber dafür sehr authentisch. Viele private Einblicke machen das Ganze für den Zuschauer zu einer spannenden und informativen Angelegenheit. Sehr gelungen!

Note: Keine Wertung
Autor: Thorsten Roggenbuck

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