SOONAGO - FATHOM


Label:KAPITÄN PLATTE
Jahr:2022
Running Time:42:33
Kategorie: Neuerscheinung
 

Soonago aus Bielefeld frönen seit 2014 dem instrumentalen Post-Rock, also zwei Gitarren, ein Bass und ein Schlagzeuger und alle verstehen sie von dem, was sie da tun. Zwar fällt in jeder Beschreibung der Instrumental der Begriff Post-Rock, jedoch gibt es hier auch jede Menge schwermetallische Anklänge zu vernehmen. Der metallische Anteil äußert sich mal zwischen den Zeilen und dann wieder in Form von tonnenschweren Riffs die sich in die sphärischen Klanglandschaften mischen, sogar Streicher verlaufen sich in diese irre Melange, was aber trotzdem äußerst homogen in den Gesamtsound eingebaut wird und zu keiner zeit stört oder überladen wirkt.

Das die Bielefelder hier tatsächlich, ausnahmsweise, meiner Meinung nach ohne Gesang auskommen ist den Kompositionen und deren Beschaffenheit geschuldet. Zu keiner Zeit kommt das Gefühl auf, dass jetzt der Moment gekommen ist für den Gesang. Hier bewegt man sich immer auf einem Spannungsniveau, das bei klassischen Kompositionen Momente für die Vocals vorsieht. Soonago biegt genau an diesen Stellen ab und geht in die nächste Spannung oder Entspannung über, immer irgendwie am Rande des lyrischen Müssens.

Hier wird der Gesang quasi umfahren, Tracks konzipiert wie Umgehungsstraßen quasi und zwar ohne nur darauf hinaus zu laufen, ohne Gesang auskommen zu müssen, sondern eben aufzuzeigen was man alles spielen kann wenn man sich diesen Elements nicht bedient oder bedienen muss. Spannende Musik ohne den klassischen, primären Leitfaden und sicher auch mit weniger Ego als so manch andere Band.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter


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