"Papa, was ist das denn für eine Platte?", fragte der Junior. Nun, das ist hellblau-durchsichtiges Vinyl. Tja, Fragen über Fragen, haha. Aber die Musik mochte er auch. Wahrscheinlich weil er die deutschen Lyrics verstand. Seine favorisierte Nummer ist das Stück „Stolpern“. Da gibt es eine Nuance von Rap. Ansonsten ist das zweite Album der Musiker Kind kaputt, eher in Richtung Pop-Punk und Emo-Rock eingepflanzt. Mit der Vorab-Single „Gegen Dich“, die etwas mehr Dampf hat und mit einem Hauch von The Police im Groove hat (zumindest in der Strophe), ist ein Paradebeispiel für das, was den Zuhörer erwartet. Der musikalische Facettenreichtum ist erstaunlich breit gefächert und man lässt einige moderne Richtungen nicht links liegen.

Egal, seit dem Vor-Corona-Release „Zerfall“, gefallen mir die Jungs echt besser. Die Refrains sind trotz aller Kritik in den Texten ziemlich Chart-orientiert mit bewusstem Ohrwurmcharakter. Was sie aber nicht davon abhält, einige Core-Momente in ihre aggressiven Wutanfällen zu integrieren. Ich bin mir nicht sicher, ob die Fans die vorliegende Artenvielfalt in den Songs feiern werden, aber jede Formation hat ihr Anrecht auf Innovation. Diesen Schritt hat die Truppe gut vorbereitet. I like it!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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