BEHEMOTH - OPVS CONTRA NATVRAM

Label: | NUCLEAR BLAST |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 43:24 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Vier Jahre nach "I Love You At Your Darkest" tischen uns die polnischen Black / Death Metaller von Behemoth, ihr neuestes Gericht auf und es mundet von Beginn an hervorragend. Nach dem epischen, überlangen Intro "Post-God Nirvana", dass mit Nergals Schlachtrufen, einem die eine oder andere Gänsehaut über den Rücken jagt, ballert man sich mit "Malaria Vvlgata" kräftigst durch die eigene Historie und stellt den schnellsten und härtesten Song der Platte gleich als erstes vorn an. Chapeau Jungs, das kann und macht auch nicht jeder so.
Das folgende Stück "The Deathless Sun" hingegen ist ein ganz anderes Kaliber: hier präsentieren uns Behemoth einen durch und durch majestätischen Track, der durch tolle Soli, plötzlich auftauchende Choräle und ein wahres Drum Inferno - hier macht Trommler Inferno seinem Namen alle Ehre - einer der stärksten Nummern der neuen Scheibe ist. Genau diese Art majestätisch-bolzender Tunes finden sich mit "Ov My Herculean Exile", "Off To War", "Once Upon A Pale Horse" oder "Versvs Christvs" auch vermehrt auf dem Album, dass dank ausgefeiltem Songwriting und perfekt passender, organischer Produktion jetzt schon auf dem Weg zum Klassiker ist.
"Opvs Contra Natvram" schickt einen von Anfang an auf eine wilde Reise, die man sofort nach Ausklingen des letzten Tons der Veröffentlichung, wieder und wieder erleben mag. Ein größeres Kompliment kann man der Band kaum machen. Behemoth haben seit "The Apostasy" (2007) ausschließlich überragende Alben gemacht und auch der aktuelle Release fügt sich prima in diese Reihe ein. Ich sehe in der Szene aktuell keine Formation, die der epischen Düsternis und der Brutalität der Polen das Wasser reichen kann, besonders wenn man noch ihren Hang zu blasphemisch-künstlerisch hochwertigen Videos dazu addiert. Selten waren Kunst und Musik so ausdrucksstark miteinander verwoben. Ich halte die Höchstnote nur zurück, damit es noch ein bisschen Luft nach oben gibt.
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Dirk Schneider