MALIGNO / SADISTIC GOATMESSIAH - SHARPENING THE BLADE / DESTROYER

Label: | DIRTY DEALS |
Jahr: | 2022 |
Running Time: | 09:00 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Import |
Obwohl Marco van Empel aus Tilburg und ich schon lange Freunde sind und ich schon viele Reviews für ihn geschrieben habe, ging diese EP völlig an mir vorbei, die international unter anderem von Headbangers Records vertrieben wird, deren Logo auch auf dem Backcover zu sehen ist. Das Label Dirty Deals stammt aber aus Italien. Ich stieß auf Sadistic Goatmessiah, weil Rock Hard-Schreiberin Mandy Malon dort die neue Bassistin ist. Ein Blick auf das Artwork bereitet mir Freude: Ein schlecht gezeichneter Ziegenbock mit einer Kettensäge ziert das kultige Cover. Erinnert mich an die alten Goatlord-Demos, haha! Und das ist beim Hören der Single auch gar nicht so abwägig. Überhaupt kann ich ja mit den meisten Goat-Bands sehr viel anfangen. Aber beginnen wir zunächst mit der A-Seite. Maligno, drei Metal Maniacs aus Italien und Paraguay, die mittlerweile in Nürnberg leben, sind mir von ihrem 2017 erschienenen, selbstbetitelten Debüt-Album ein Begriff. „Sharpening The Blade“ heißt der neue Song, der hier enthalten ist und gewohnt schnell und rumpelig im räudigen Rehearsal-Sound daherkommt. Ich fühle mich an Kulthorden wie Sabbat, Abigail oder Nunslaughter erinnert. Der Song ist cool, trotzdem frage ich mich aufgrund des Sounds, ob eine Kassettenversion nicht angebrachter gewesen wäre…
Kommen wir nun zu Goat Messiah, deren Mitglieder aus Essen und Düsseldorf kommen. Bassistin Mandy ist hier noch nicht zu hören. Dennoch fällt der basslastige Sound auf. „Destroyer“ heißt der Song, der hier punkig runtergerotzt wird. Erinnert mich etwas an Venom und Bulldozer, aber auch an Midnight oder Vendul, denn hier wird auch munter drauflos geblastet. Der Gesang ist mit sehr viel Hall versehen, damit er richtig böse rüberkommt. Auch wenn hier jüngere Leute am Werk sind: Der Spirit der alten Achtziger wird hier gekonnt und authentisch eingefangen. Mich würde es nicht wundern, wenn sie den Song live aufgenommen hätten, denn hier kommt eine coole Konzert-Atmosphäre auf, weil sie eine hohe Spielfreude aufweisen. Sadistic Goatmessiah klingen wild, ungestüm und besessen; genau wie ihr Vorbilder. Verschnaufpausen gibt es keine. Die Texte sind natürlich klischeebehaftet, aber das erwarte ich auch von solch einer Band. Auch hier kann man sich zwar streiten, ob die Produktion vinyltauglich ist. Das tut der Freude an dieser (leider viel zu kurzen) EP aber keinen Abbruch. Eine authentische Tape-Version würde ich mir aber trotzdem gerne ins heimische Regal stellen. Von der 7" gibt es übrigens dreihundert Stück: zweihundert in schwarz und hundert in weiß. Also zugreifen!
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller