Bereits zum dritten Mal treten Terra Atlantica an, um eine fiktive Geschichte zu erzählen. Diese verwebt geschickt Mythologie um die sagenhafte Insel im Atlantik und Geschichte des neunzehnten Jahrhundert miteinander, auch wenn das Datums-mäßig vielleicht nicht ganz passt. Aber egal, es wird hier schließlich eine rein erfundene Story um eine Gruppe junger Leute auf der Suche nach einem magischen Stein erzählt, der sie nach Atlantica bringen soll. Musikalisch legen sich die Hamburger dabei wieder einmal ordentlich ins Zeug. Die Truppe bietet flotten Power Metal mit galoppierenden Drums und fügt eine ordentliche Prise Bombast hinzu, ohne dabei kitschig zu werden, auch wenn die Kostüme auf den Bandfotos und das Cover-Artwork kaum ein Klischee auslassen.

Aber in diesem Fall passt es einfach und rundet das Konzept ab. Durch den Bombast und die Hinzunahme einiger Gäste wirkt das Ganze wie ein Mittelding zwischen Konzeptalbum und Metal Oper, aber ich glaube, das ist genau so gewollt. Dramaturgisch ist die Sache perfekt aufgebaut uns steuert auf das achtminütige „The Great Escape“ zu, das mit einigen klassischen Adaptionen aufwarten kann. Danach gibt es mit „Take Me Home“ noch einen weiteren Ohrwurm als Abschluss. Insgesamt ist die Scheibe recht abwechslungsreich und druckvoll. Genrefreunde werden also ihre helle Freude daran haben und sollten sich dieses Werk (und vielleicht auch dessen beide Vorgänger) daher unbedingt zulegen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht