Bei dem Bandnamen muss ich schon ein bisschen schmunzeln. Lustig ist auch, dass auf dem Cover keine Ziege, sondern ein Affe zu sehen ist, haha! Goats Of Purgatory kommen aus Köln und gründeten sich 2011. Nach zwei Demos und zwei EPs liegt uns nun das erste Album im Digipack vor. Aber worum geht es hier überhaupt? Der Querverweis auf das Running Wild-Debüt ist ebenso irreführend wie die schlichte Beschreibung Heavy Metal bei Metal Archives, denn beides stimmt nicht. Die schlichten, rotzigen Riffs erinnern mich stellenweise an alte Asphyx, der raue scharfkantige Gesang dagegen eher an Tom G. Warrior. Trotzdem handelt es sich hier aber auch weder um Death Metal im klassischen Sinne noch um einen Hellhammer-/Celtic Frost-/Triptykon-Klon.

Ja, das ist echt abgefahren! Die Musik ist simpel gestrickt und bewegt sich fast ausschließlich im Midtempo. Dennoch klingt hier nichts stumpf, und es wird auch nicht langweilig. Die Texte sind plakativ („The Essence Of Evil“, „Rot In Hell“, „Demonized“ und so weiter), „One Goat Army“ zeigt aber auch einen gewissen Humor. Das Album dauert zwar nur eine halbe Stunde, macht aber am Stück richtig Bock und kann auch schon mal dauerrotieren. Der Sound ist rau, aber gut, die Musik ist durchgehend Headbanger-tauglich, und trotz vieler vertrauter Einflüsse kann man Goats Of Purgatory in keine richtige Schublade stecken. Innovation durch Tradition? Aber ja!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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