Paleface sind eine Hardcore-Band aus der Schweiz, die seit 2017 existiert und bis jetzt zwei EPs und zwei Alben veröffentlicht hat. Alle drei Tonträger zusammen bilden eine zusammenhängende Geschichte („Chapter 1-3“). Das neue Werk enthält sechzehn Stücke und dauert weit über eine Stunde. Das nervige Intro ist viel zu lang. Danach wird aber der Knüppel ausgepackt. Es gibt wildes Gedresche, abgehackte Breakdowns und ganz, ganz viel Groove. Sie klingen ein bisschen wie eine Deathcore-Band, nur ohne Growls.

Das bedeutet aber nicht, dass der Sänger weniger wütend klingt. Ganz im Gegenteil: Ich habe selten einen Sänger gehört, der so aggressiv und angepisst klingt und mit so vielen Kraftausdrücken um sich schlägt. Die Musik ist sehr modern gehalten. Neben den sautief gestimmten Gitarren und den stampfenden, abgehackten Riffs ist auch die Produktion. Dir Gitarren knallen ganz gut rein. Was mich mal wieder stört, ist das getriggerte Schlagzeug, das leblos und steril klingt und viel zu sehr in den Vordergrund gemischt ist.

Trotzdem ist es natürlich beeindruckend, wie intensiv dieses Album bei so einer langen Spielzeit ist. Das ist jedoch gleichzeitig auch das Problem, denn so viel Ausdauer muss man als Hörer erst mal aufbringen. „Fear & Dagger“ ist ein wahres Energiebündel, das keinerlei Verschnaufpausen zulässt. Man sollte also auf jeden Fall moderne Musik und Produktionen abkönnen, um bei Paleface von Anfang bis Ende durchzuhalten.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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